45-Jähriger nach tödlich verlaufener Schleusung in München vor Gericht

Nach dem Tod eines im Zug eingeschleusten Flüchtlings durch einen Stromschlag hat vor dem Landgericht München I der Prozess gegen einen der mutmaßlichen Schleuser begonnen.

Nach dem Tod eines im Zug eingeschleusten Flüchtlings durch einen Stromschlag hat am Donnerstag vor dem Landgericht München I der Prozess gegen einen der mutmaßlichen Schleuser begonnen. Dem 45 Jahre alten Hussein H. werden das gewerbs- und bandenmäßige Einschleusen von Ausländern in Tateinheit mit Todesfolge sowie schwerer und gefährlicher Körperverletzung vorgeworfen. Für den Prozess wurden Verhandlungstermine bis Ende Februar angesetzt.

Der seit November 2022 in Untersuchungshaft sitzende H. machte laut einem Gerichtssprecher zum Prozessbeginn weder Angaben zur Sache noch zur Person. Der tödliche Vorfall ereignete sich im Mai 2022 am Güterbahnhof München-Trudering. Mehrere von H. eingeschleuste Flüchtlinge befanden sich in einem Lastwagenanhänger, der auf einem Güterzug transportiert wurde.

Auf H.s telefonische Anweisung hin versuchten die Flüchtlinge laut Staatsanwaltschaft, am Bahnhof durch die von ihnen durchschnittene Dachplane des Anhängers zu klettern. Einer der Flüchtlinge habe auf der feuchten Plane gekniet und die anderen hochgezogen. Dabei soll er die Oberleitung berührt haben oder ihr so nahe gekommen sein, dass es zu einem Spannungsüberschlag kam.

Der auf dem Dach kniende Flüchtling erlitt dabei lebensgefährliche Verletzungen, überlebte aber. Eine von ihm aus dem Anhänger gezogene Frau erlitt so schwere Verletzungen, dass sie einige Tage später im Krankenhaus an einem Multiorganversagen starb.
© AFP

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