Prozess gegen mutmaßlichen Geiselnehmer aus Karlsruher Apotheke begonnen

Elf Monate nach einer Geiselnahme in einer Karlsruher Apotheke muss sich der mutmaßliche Täter vor dem dortigen Landgericht verantworten.

Elf Monate nach einer Geiselnahme in einer Karlsruher Apotheke muss sich der mutmaßliche Täter seit Montag vor dem dortigen Landgericht verantworten. Dem 21-Jährigen wird neben Geiselnahme erpresserischer Menschenraub vorgeworfen. Er soll am 10. März 2023 maskiert und mit einer geladenen Schreckschusswaffe in der Hand eine Apotheke nahe der Innenstadt der baden-württembergischen Stadt betreten haben.

Zeitweise soll er elf Menschen in seiner Gewalt gehabt haben. Laut Anklage gab er gleich nach dem Betreten der Apotheke zwei Schüsse ab. Dann soll er drei Menschen aus dem Verkaufsraum in einen Nebenraum beordert und dort festgehalten haben. Einem von ihnen sei wenig später die Flucht gelungen. Im hinteren Bereich der Apotheke hätten sich aber acht weitere Menschen aufgehalten.

Der Angeklagte soll sieben Millionen Euro gefordert und gedroht haben, dass er Geiseln töten werde, wenn er das Geld nicht bekäme. Nachdem mehrere Schüsse aus der Apotheke zu hören waren, stürmten Polizisten einer Spezialeinheit schließlich das Gebäude und befreiten nach etwa fünf Stunden die Geiseln, die körperlich unverletzt blieben.

Der damals 20 Jahre alte mutmaßliche Geiselnehmer wurde festgenommen. Am Montag begann in Karlsruhe der Prozess gegen ihn. Für die Vernehmung des Angeklagten zu seinen persönlichen Verhältnissen wurde dabei die Öffentlichkeit zwischendurch ausgeschlossen, wie ein Gerichtssprecher sagte. Der Prozess solle aber zum nächsten Termin öffentlich weitergehen.

Der Angeklagte muss sich vor der Jugendkammer des Landgerichts verantworten, weil er zum Zeitpunkt der mutmaßlichen Tat erst 20 Jahre alt war und damit im Strafrecht als Heranwachsender gilt. Das Karlsruher Gericht setzte sechs Termine bis Ende Februar an. Am 29. Februar könnte das Urteil verkündet werden.
© AFP

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