Ermittlungen gegen Kriminalbeamte in Bayern wegen Unterschlagung

Gegen drei Kriminalbeamte wird in Bayern wegen Verdachts der Unterschlagung unter anderem von Waffenteilen ermittelt.

Im Fokus der Ermittlungen stehen drei Beamte des bayerischen Landeskriminalamts (LKA), davon einer im Ruhestand, wie die Polizei in München am Freitag mitteilte. Sie sollen aus der Zentralen Waffenverwertung des LKA dienstlich verwahrte Gegenstände unterschlagen und verkauft haben. Die zwei noch im Dienst befindlichen Beamten wurden suspendiert.

Erste Unregelmäßigkeiten in der Zentralen Waffenverwertung wurden dem LKA bereits 2019 bekannt, weshalb die Münchner Polizei eingeschaltet wurde. Da sich damals kein konkreter Tatverdacht ergab, wurden die Ermittlungen zunächst eingestellt. Mögliche Sicherheitslücken sollten geprüft und behoben werden.

Im August 2023 wurde dem LKA den Angaben zufolge dann ein weiterer, nicht näher beschriebener Vorfall mit einem Kriminalbeamten der Waffenverwertung bekannt. Es ergab sich keine strafrechtliche Relevanz, es wurde aber ein Disziplinarverfahren eingeleitet. Eine Wohnungsdurchsuchung ergab schließlich, dass der Beamte regelmäßig Gegenstände, unter anderem Waffenteile, aus der Waffenverwertung unterschlagen und verkauft haben soll.

Bei den weiteren Ermittlungen ergaben sich dann Hinweise auf weitere in den Fall verstrickte Beamte. Am Dienstag vergangener Woche durchsuchte die Polizei in diesem Zusammenhang Privatwohnungen sowie die Räume der Waffenverwertung im LKA. Die Waffenverwertung wurde vorerst geschlossen. Derzeit werde dort ein komplett neues Team aufgebaut, hieß es weiter.

Die Waffenverwertung soll demnach erst wiedereröffnet werden, wenn erhöhte Sicherheitsstandards gewährleistet sind. Die andauernden Ermittlungen werden durch das Polizeipräsidium München unter Sachleitung der Staatsanwaltschaft München I geführt.
© AFP

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