Krefeld treibt Investitionen in Schulbau voran

Die Stadt Krefeld setzt auch in Zukunft einen Investitionsschwerpunkt auf die Erneuerung der Schulen.

Krefeld – Dazu wird das 2018 gestartete Bau- und Sanierungsprogramm „Krefeld macht Schule“ nochmals ausgeweitet. Allein in diesem Jahr stehen für Maßnahmen im Schulbereich 74,4 Millionen Euro zur Verfügung. „Eine funktionierende Schulinfrastruktur ist die Grundlage für die Zukunftsperspektiven unserer Kinder. Die rund 34.000 Krefelder Schülerinnen und Schüler genießen oberste Priorität. Deshalb haben wir 2018 mit ‚Krefeld macht Schule‘ ein Programm ins Leben gerufen, um die systematische und auf klare Kriterien gestützte Erneuerung von Schulgebäuden voranzutreiben“, sagte Oberbürgermeister Frank Meyer am Montag anlässlich des Spatenstichs zum Erweiterungsbau der Gesamtschule Uerdingen am Lübecker Weg.

Neben der positiven Zwischenbilanz warf Meyer auch einen Blick in die Zukunft: „Wir sind noch lange nicht fertig. Jetzt stehen wir an Beginn von ‚Krefeld macht Schule 2.0′. Denn mit den weiteren Herausforderungen wie dem Rechtsanspruch auf einen Platz im Offenen Ganztag, den steigenden Schülerzahlen oder neuen pädagogischen Bedarfen müssen wir unsere Anstrengungen für eine bildungsgerechte Zukunft noch einmal verstärken.“

Investitionen in Höhe von knapp 190 Millionen

Bisher hat die Stadtverwaltung seit 2018 bereits 189,5 Millionen Euro in die Erweiterung und Sanierung Krefelder Schulen investiert. Das betraf im ganzen Stadtgebiet verteilt beispielsweise die zwei neu gebauten Gesamtschulen Uerdingen und am Botanischen Garten, die Erweiterung der Robert-Jungk-Gesamtschule und die hohen Investitionssummen in Grundschulen wie die Mosaik- oder Geschwister-Scholl-Schule.

In Gänze wurden bislang mehr als 400 Klassenräume sowie zahlreiche Fachräume, Sanitäranlagen und Schulhöfe saniert. Neben dem nun begonnenen Erweiterungsbau der Gesamtschule Uerdingen am Lübecker Weg sind sechs weitere Projekte bereits angelaufen, darunter das Haus der Bildung, das eine Kindertageseinrichtung, eine Grundschule und ein Familienzentrum unter einem Dach vereint. Mit den Erweiterungen der Jahnschule, des Grundschulkomplexes Gießerpfad 2, der GGS Buscher Holzweg und der Grotenburgschule liegt der Fokus bei diesen Projekten besonders auf dem Primarbereich.

Die räumlichen Anforderungen werden mit stark steigenden Schülerzahlen durch die Umstellung auf G9 und den aufbauenden Rechtsanspruch auf einen Platz in Offenen Ganztagsschulen (OGS) ab dem Schuljahr 2026/27 weiter steigern. Momentan deckt Krefeld eine knapp 60-prozentige Quote an OGS-Plätzen ab. „Auch wenn das noch nicht genügt, konnten wir die OGS-Plätze seit 2018 bereits um 50 Prozent auf rund 4500 steigern“, erklärte Stadtdirektor und Schuldezernent Markus Schön. Momentan befinde man sich im Abstimmungsprozess bezüglich der für den Offenen Ganztag notwendigen Küchen und Mensen, fügte Schön hinzu.

Auch die Gymnasien müssen mit steigenden Schülerzahlen rechnen und entsprechend baulich ausgerüstet werden. Markus Schön hob insbesondere die Zusammenarbeit zwischen dem Zentralen Gebäudemanagement (ZGM) und dem Fachbereich Schule, Pädagogischer und Psychologischer Dienst hervor: „Für jede Schulform besteht in Krefeld ein von beiden Seiten ausgearbeitetes Musterraumprogramm, das heute weitaus pädagogischer als früher konzipiert werden muss.“

Fokus auf Digitalisierung und Nachhaltigkeit

Eine bedeutsame Rolle nehmen bei der Erneuerung der Schulgebäude die Digitalisierung und Nachhaltigkeit ein. „Mit der Sanierung und den Neubauten geht auch eine spürbare Modernisierung einher. Die Digitalisierung unserer Schulen wird bis zum Ende dieses Jahres abgeschlossen sein“, sagte Rachid Jaghou, Leiter des Zentralen Gebäudemanagements. Die Versorgung von Krefelds Schulen mit leistungsstarker Inhouse-Verkabelung kostete bislang 18,5 Millionen Euro, maßgeblich gefördert durch den „DigitalPakt“ des Bundes.

Und auch der Klimaschutz wird beim Schulbau- und Sanierungsprogramm maßgeblich mitgedacht. Ein Beispiel dafür bietet der Erweiterungsbau der Gesamtschule Uerdingen. Unter der Prämisse einer nachhaltigen Bauweise werden hier etwa eine kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung integriert und wiederverwendbare Baumaterialien verwendet. Darüber hinaus werden 2024 insgesamt elf Krefelder Schulen mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet.

Mit fast 400.000 Quadratmetern Gesamtfläche nehmen die 71 städtischen Schulen den mit Abstand größten Anteil aller Verwaltungsliegenschaften ein. Allein die für dieses Jahr vorgesehene Investitionssumme betrifft 258 Schulbaumaßnahmen.

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