Versöhnliche Töne zwischen Altkanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihrem langjährigen Kritiker Friedrich Merz: Merkel hat am Mittwochabend dem CDU-Chef nach seiner Kür zum Kanzlerkandidaten der Union “für die nächsten Monate alles Gute und viel Erfolg” gewünscht – “für unsere Christlich Demokratische Union, für die Union insgesamt und für unser Land”. Merz lobte seinerseits dann das Lebenswerk der früheren Kanzlerin samt ihres Einflusses auf den Kurs der CDU.
Merkel sagte bei einer CDU-Veranstaltung zu ihrem 70. Geburtstag, sie wisse, dass die Kanzlerkandidatur der Union “etwas ganz Besonderes” sei. Es sei “Ehre und Auftrag zugleich”, für die beiden Volksparteien CDU und CSU in den Bundestagswahlkampf zu ziehen.
Jeder wisse, “dass wir beide in unserem politischen Leben Höhen und Tiefen hatten”, sagte Merkel an den “lieben Friedrich” gewandt bei der Ehrung in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Sie ging dann aber nicht auf ihren jahrelangen Konflikt mit Merz ein, den sie 2002 vom Fraktionsvorsitz der Union im Bundestag verdrängt hatte und der dann erst nach ihren 16 Jahren als Kanzlerin CDU-Chef wurde.
Der 68-jährige Merz blieb in seiner einführenden Rede sachlich und äußerte die Hoffnung, dass Merkel der CDU auch in Zukunft “gewogen” bleiben werde. Nach einem von Merkel gewünschten Vortrag des Kunsthistorikers Horst Bredekamp zur Aufklärung ergriff Merz dann nochmals das Wort und dankte Merkel für ihr “politisches Lebenswerk”. Er würdigte dabei ausdrücklich “die Prägung, die Du unserem Land, aber auch uns der CDU Deutschlands gegeben hast”.
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