Das berühmte Luxuskaufhaus KaDeWe in Berlin hat den Besitzer gewechselt. Die thailändische Central Group teilte am Freitag in Großbritannien mit, sie habe das Gebäude von der insolventen Signa-Tochter Prime Selection gekauft. Einen Kaufpreis nannte das Unternehmen nicht – laut „Handelsblatt“ beträgt er eine Milliarde Euro. Die Central Group möchte auch den Betreiber des KaDeWe komplett übernehmen.
Das Traditionsgebäude in der Nähe des Kurfürstendamms mit rund 60.000 Quadratmetern Verkaufsfläche wird von der KaDeWe-Gruppe genutzt, wie auch die Häuser Oberpollinger in München und Alsterhaus in Hamburg. Die KaDeWe-Gruppe hatte im Januar Insolvenz angemeldet, um sich von den „nicht marktüblichen“ und „exorbitanten“ Indexmieten der Signa zu befreien, wie das Unternehmen damals erklärte.
Die Central Group hält bereits seit 2015 die Mehrheit an der KaDeWe-Gruppe. Sie sei nun „in Gesprächen“ mit dem Management und den Gläubigern über den Kauf „weiterer Vermögenswerte“, teilte der thailändische Konzern mit. Die Central Group sei zuversichtlich, sich zu einigen – und so einen geordneten Ausstieg aus der Insolvenz einzuleiten.
Der Kauf des Gebäudes sei der „erste wichtige Meilenstein der Sanierung und Restrukturierung“ der KaDeWe-Gruppe hin zu einem nachhaltigen, finanziell tragfähigen Unternehmen, erklärte das thailändische Unternehmen.
Die Central Group gehört seit vier Generationen der Familie Chirathivat. Das Unternehmen ist nach eigenen Angaben eine der führenden globalen Einzelhandelsgruppen mit Einkaufszentren, Restaurants und Immobilien in Südostasien und Europa.
2011 begann die Central Group die Expansion nach Europa mit dem Kauf der italienischen Kaufhauskette La Rinascente. 2013 kaufte das Unternehmen das dänische Kaufhaus Illum, 2022 – zusammen mit Signa – die britische Warenhauskette Selfridges. Auch bei Selfridges sei die Central Group in fortgeschrittenen Verhandlungen, die Anteile von Signa zu übernehmen, berichtete das „Handelsblatt“ am Freitag.
Die Signa Holding des österreichischen Immobilienunternehmers René Benko hatte Ende November Insolvenz angemeldet. Hohe Baukosten, steigende Kreditzinsen und hausgemachte Probleme hatten den Handels- und Immobilienkonzern in Schieflage gebracht. Zu Signa gehörte auch die Kaufhauskette Galeria Karstadt Kaufhof. Sie wurde diese Woche an ein US-deutsches Konsortium verkauft, das mehr als 70 der aktuell 92 Filialen übernehmen will.
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