In Berlin Festgenommener kein gesuchter RAF-Terrorist – Überprüfter kommt frei

Der in Berlin im Zusammenhang mit der Fahndung nach den früheren mutmaßlichen RAF-Terroristen Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg vorläufig festgenommene Mensch ist keiner der beiden Gesuchten.

Der in Berlin im Zusammenhang mit der Fahndung nach den früheren mutmaßlichen RAF-Terroristen Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg vorläufig Festgenommene ist keiner der beiden Gesuchten. Das ergab eine Überprüfung, wie die Staatsanwaltschaft im niedersächsischen Verden am Mittwoch mitteilte. Seine Freilassung sei angeordnet worden.

Der Mensch war nach Angaben der Ermittler am Dienstagabend nach einem Zeugenhinweis am Bahnhof Berlin-Spandau kontrolliert und anschließend in Gewahrsam genommen worden. Nach Staub und Garweg wird seit 2015 gefahndet. Das dritte Mitglied des gesuchten früheren mutmaßlichen RAF-Trios, Daniela Klette, war dagegen bereits im Februar in Berlin festgenommen worden.

Die drei sollen zur ehemaligen Kommandoebene der RAF gehört haben und an Anschlägen beteiligt gewesen sein. Die linksextremistische Rote Armee Fraktion (RAF) war von Anfang der 70er Jahre bis Anfang der 90er Jahre aktiv. Der Gruppierung werden mehr als 30 Morde zugeschrieben. 1998 erklärt sich die RAF nach Jahren der Inaktivität für aufgelöst. Klette, Garweg und Staub tauchten unter.

Klette wurde nach ihrer Festnahme im Februar zusätzlich ein schon seit 2018 bestehender Haftbefehl der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe unter anderem wegen des Vorwurfs zweier versuchter Morde eröffnet. Sie soll an einem gescheiterten Anschlag auf ein Gebäude der Deutschen Bank im hessischen Eschborn im Jahr 1990, einem Schusswaffenanschlag auf die US-Botschaft in Bonn 1991 und einem Sprengstoffanschlag auf einen Gefängnisneubau im hessischen Weiterstadt 1993 beteiligt gewesen sein.

Die niedersächsischen Ermittler suchen aber wegen anderer Vorwürfe nach Garweg und Staub: Sie sollen zusammen mit Klette zwischen 1996 und 2016 in Nord- und Westdeutschland bewaffnete Raubüberfälle auf Geldtransporter und Supermärkte begangen haben, um ihr Leben im Untergrund zu finanzieren. Insgesamt sollen sie den bisherigen Ermittlungen zufolge rund 2,7 Millionen Euro erbeutet haben.
© AFP

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