Die Teilnahme der Bundeswehr am Nato-Großmanöver „Steadfast Defender“ (Standhafter Verteidiger) kostet den Bund einem Medienbericht zufolge knapp 90 Millionen Euro. Mit 50 Millionen Euro falle davon mehr als die Hälfte für Transportkosten an, zitiert das Nachrichtenmagazin „Spiegel“ am Freitag aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der BSW-Abgeordneten Zaklin Nastic. Acht Millionen Euro kosten demnach Mieten und Pachten, 5,5 Millionen Euro entfallen auf Dienstreisen, 23,5 Millionen Euro sind „sonstige Übungskosten“.
Vor dem Hintergrund des russischen Kriegs in der Ukraine hatte die Nato im Januar das größte Manöver seit Jahrzehnten begonnen. Bei der Militärübung mit rund 90.000 Soldaten soll nach Nato-Angaben als Ernstfall ein russischer Angriff auf Bündnisgebiet geprobt werden. Das Großmanöver dauert demnach bis Ende Mai. An der viermonatigen Militärübung beteiligen sich alle 31 Bündnisländer und der Beitrittsanwärter Schweden. Die Bundeswehr stellt bis zu 13.000 Soldatinnen und Soldaten.
BSW-Verteidigungsexpertin Nastic kritisierte die Übung. „Die Bundesregierung setzt uns alle mit ihrer gefährlichen Eskalationspolitik einer erheblichen Gefahr aus. Diplomatie muss wieder zum politischen Maßstab werden“, sagte sie dem „Spiegel“.
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