Prozess gegen Sportschützen um mutmaßlichen Dreifachmord bei Augsburg begonnen

Vor dem Landgericht im bayerischen Augsburg hat der Prozess gegen einen 64-jährigen Sportschützen wegen der mutmaßlichen Ermordung dreier Nachbarn begonnen.

Vor dem Landgericht im bayerischen Augsburg hat am Dienstag der Prozess gegen einen 64-jährigen Sportschützen wegen der mutmaßlichen Ermordung dreier Nachbarn begonnen. Die Staatsanwaltschaft verlas am ersten Prozesstag die Anklage, wie ein Gerichtssprecher sagte. Mit der Beweisaufnahme wurde noch nicht begonnen.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann aus Langweid bei Augsburg dreifachen Mord, versuchten Mord und gefährliche Körperverletzung vor. Er soll drei seiner Nachbarn im Juli 2023 erschossen und anschließend versucht haben, den Sohn eines Nachbarn und dessen Lebensgefährtin zu töten. Grund sollen Nachbarschaftsstreitigkeiten gewesen sein, etwa um die Mülltonnen oder Unterhaltungen auf der Terrasse.

Der Angeklagte soll zunächst dem Ehepaar, das auf derselben Etage wie er und seine Frau lebte, aufgelauert und den Mann von hinten erschossen haben, als dieser gerade die Wohnungstür aufschließen wollte. Direkt danach soll er die Ehefrau, die sich noch auf dem Treppenabsatz befand, mit zwei Kopfschüssen getötet haben. Die beiden hinterließen einen minderjährigen Sohn.

Anschließend schlich sich der Angeklagte laut Staatsanwaltschaft ins Erdgeschoss und schoss auf Höhe des Spions auf die Tür der Wohnung eines Ehepaars, mit dem er sich ebenfalls zerstritten hatte – aus Sicht der Anklage in der Hoffnung, dass einer der beiden Eheleute wegen des Lärms durch den Spion sah. Tatsächlich traf er seine 72-jährige Nachbarin tödlich.

Anschließend soll der Angeklagte zu der Wohnung des Sohns des Paars im Erdgeschoss gefahren sein, der offenbar auch an einer der Streitigkeiten beteiligt war. Der 44-Jährige öffnete die Tür, schloss sie aber sofort wieder, als er sah, wie der Beschuldigte seine Waffe zog.

Laut Staatsanwaltschaft schoss der Angeklagte daraufhin auf die Tür und fügte dem 44-Jährigen und seiner 32-jährigen Lebensgefährtin Schussverletzungen an den Armen zu. Kurze Zeit später wurde er von der Polizei gefasst. Für den Prozess wurden zunächst 15 Tage bis Ende Juli angesetzt.
© AFP

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