Zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage hat die Polizei in Baden-Württemberg ein rechtsextremistisches Konzert verhindert. Am Samstag kontrollierten Beamte nach Hinweisen des Verfassungsschutzes eine entsprechende Veranstaltung in einem Gewerbegebiet in Bopfingen und sprachen Platzverweise gegen 50 Anwesende aus, wie die Polizei in Aalen mitteilte. Die Besucher waren demnach aus verschiedenen Bundesländern angereist. Laut Verfassungsschutz waren die Musiker, die dort auftreten sollten, als rechtsextremistisch einzustufen.
Bereits am Mittwoch hatte die Polizei in Freudenstadt einen Auftritt von zwei rechtsextremistischen Liedermachern in einem Lokal verhindert. Auch dort rechneten die Behörden nach eigenen Angaben wegen der Ausgangslage mit Straftaten. Gegen die Musiker wurde ein befristetes Betretungs- und Aufenthaltsverbot verhängt. Sie verließen ebenso wie die Gäste den Ort.
Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) bezeichnete die Einsätze am Sonntag als „klare Botschaft“ an die rechtsextremistische Musikszene. Baden-Württemberg sei für sie „ein ganz schlechtes Pflaster“, erklärte er in Stuttgart. Nach Angaben seines Innenministeriums wurden den Sicherheitsbehörden nach einem durch die Coronakrise bedingten zeitweisem Rückgang zuletzt wieder vermehrt rechtsextremistische Konzerte bekannt.
Den Angaben zufolge werden die Veranstaltungen dabei häufig „konspirativ“ vorbereitet. Musik habe für Rechtsextremisten eine identitätsstiftende Funktion und transportiere deren Ideologie, erklärte das Innenministerium. Liedtexte riefen oft zum Kampf gegen die bestehende Ordnung auf, verbreiteten Verschwörungsmythen und Hass auf „Feindbilder“ wie Migranten oder Juden.
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