Bei den Protesten gegen den AfD-Bundesparteitag in Essen hat ein AfD-Delegierter nach übereinstimmenden Angaben des Politikers selbst und des Protestbündnisses einen Demonstranten ins Bein gebissen. Es habe sich um Notwehr gehandelt, sagte der AfD-Delegierte Stefan Hrdy am späten Samstagabend der „Bild“-Zeitung. Eine Sprecherin des Protestbündnisses gab an, der Delegierte habe auch eine Frau in einer Sitzblockade angespuckt.
„Das ist eine Form von Umgang, die uns schockiert und die wir ablehnen“, sagte die Sprecherin weiter. Der in die Wade Gebissene und die Angespuckte denken ihren Angaben zufolge noch darüber nach, ob sie Anzeige erstatten wollen.
Hrdy sagte der „Bild“, jemand habe ihn von hinten in die Wade getreten, woraufhin er gestürzt sei, „und hatte dann drei oder vier Leute auf mir drauf.“ Vor dem Biss sei er getreten worden.
Für die Proteste gegen den Parteitag haben sich die Bündnisse „Gemeinsam laut“ und „Widersetzen“ zusammengetan. Nach ihren Angaben demonstrierten am Freitag und Samstag in Essen insgesamt 70.000 Menschen gegen die AfD. Die Polizei sprach von mehreren zehntausend Demonstrantinnen und Demonstranten.
Die meisten von ihnen hätten friedlich demonstriert. Es habe aber auch Gewalt gegeben. Dabei seien 28 Beamte verletzt worden, einer davon schwer. Für den Sonntag waren weitere Proteste geplant.
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