Krefeld – Angebot bestmöglich an die Wünsche der Familien in Krefeld angepasst und ein präzises Meinungsbild erstellt werden kann, möchte die Stadtverwaltung jetzt den potenziellen Bedarf an Ganztagsplätzen in Krefeld ermitteln. Der zuständige Fachbereich Schule, Pädagogischer und Psychologischer Dienst hat dazu eine Umfrage initiiert und bittet alle Krefelder Eltern beziehungsweise Erziehungsberechtigten mit Kindern, die zwischen Oktober 2018 und Juni 2023 geboren sind, sich daran zu beteiligen. Sie werden in den kommenden Tagen postalisch über die Umfrage informiert und können der dortigen Beschreibung folgend bis Sonntag, 30. Juni, online an der freiwilligen und anonymen Befragung teilnehmen. Diese umfasst lediglich fünf Fragen und wird zudem auch auf Englisch, Türkisch, Ukrainisch, Arabisch, Rumänisch und Farsi aufrufbar sein.
Stadtdirektor und Schuldezernent Markus Schön sagt: „Die Ganztagsförderung ist für die Kinder eine riesige Chance. Allerdings gehen mit dem Rechtsanspruch ab 2026 große Herausforderungen für die Kommunen einher, allen voran benötigen wir Rechtsklarheit vom Land NRW über das Konzept und die Qualitätsstandards im Ganztag. Die Stadt Krefeld möchte ihren Teil der Vorbereitungen bezüglich Platz-, Personal- und Raumbedarf leisten. Daher ist es uns ein besonderes Anliegen, die Wünsche der Eltern möglichst genau zu erfahren. Damit wir eine vollständige und zuverlässige Standortbestimmung erhalten, ist jede Antwort für uns wertvoll.“
So läuft die Elternumfrage ab
Die Krefelder Stadtverwaltung informiert die Eltern von rund 10.000 Kindern im Alter zwischen eins und fünf über die Befragung. Familien mit mehreren Kindern erhalten für jedes Kind ein eigenes Anschreiben und können sich dementsprechend mehrfach beteiligen. Neben einer Präferenz bezüglich der Angebotsoptionen von offener und gebundener Ganztagsschule können Eltern auch einen möglichen Bedarf für eine zusätzliche Betreuung in den Randzeiten vor 8 Uhr und/oder nach 16 Uhr angeben. Nach der Auswertung stellt die Stadtverwaltung die Umfrageergebnisse zeitnah auf der Webseite www.krefeld.de zur Verfügung. Bei Rückfragen zur Umfrage steht der zuständige Fachbereich unter Telefon 0 21 51 / 86 26 25 und via E-Mail an elternbefragung@krefeld.de zur Verfügung.
Ganztagsschulen umschließen ein ganztägiges Bildungs- und Betreuungsangebot, wobei es unterschiedliche Formen gibt. Das Modell der offenen Ganztagsschule charakterisiert das additive Betreuungsangebot. Nach dem regulären Unterricht am Vormittag schließen sich hierbei Angebote wie das Mittagessen und außerunterrichtliche Aktivitäten wie die Hausaufgabenbetreuung an. Vor jedem Schuljahr entscheiden die Eltern neu, ob sie ihr Kind für diesen offenen Ganztag anmelden. In Abgrenzung dazu nehmen im Modell der gebundenen Ganztagsschule alle Kinder den kompletten Tag über am Unterricht und den weiteren Bildungs- und Betreuungsangeboten teil. Diese finden im Laufe eines Schultags außerdem nicht aufeinanderfolgend, sondern alternierend statt. Das Angebot des gebundenen Ganztags gilt für die gesamte Grundschulzeit.
So sieht die Situation in Krefeld aus
Ab August 2026 haben zunächst alle Grundschulkinder der ersten Klassen einen Anspruch auf eine ganztägige Betreuung. Das Recht auf einen Ganztagsplatz wird in den Folgejahren um jeweils einen Klassenjahrgang erweitert. Gegenwärtig ist das Land Nordrhein-Westfalen dazu aufgefordert, die hierfür erforderlichen Rahmenbedingungen gesetzlich festzulegen. Seit 2018 richtet die Stadt Krefeld jedes Jahr durchschnittlich 15 neue Gruppen und damit 375 Ganztagsplätze ein. Die Anzahl der Ganztagsgruppen in Krefeld ist seit dem Schuljahr 2017/2018 von 127 auf bis zum laufenden Schuljahr 195 Gruppen gestiegen. Mit dem zuletzt im März beschlossenen Ausbau fürs kommende Schuljahr wächst die Quote der Ganztagsplätze in Relation zur Gesamtschüleranzahl auf knapp 60 Prozent. Während es im Schuljahr 2017/2018 noch rund 3.000 Ganztagsplätze gab, sind es heute bereits 4.525.