Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat die Festnahme eines mutmaßlichen IS-Unterstützers am Flughafen Köln/Bonn begrüßt und konsequentes Vorgehen für eine sichere Fußball-EM in Deutschland angekündigt. Die Festnahme zeige, „dass die Sicherheitsbehörden äußerst wachsam sind und hart zuschlagen, um unser Land gegen islamistische Bedrohungen zu schützen“, sagte Faeser der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ nach Angaben vom Sonntag. Das gelte auch für mutmaßliche Unterstützer, die von Deutschland aus Terrororganisationen wie den ISPK mit Geld versorgen wollten.
Wie die Bundesanwaltschaft am Samstag bestätigte, wurde der Verdächtige bereits am Freitag festgenommen und anschließend in Untersuchungshaft genommen. Bei dem Fall geht es demnach um eine mutmaßliche Zahlung an den Ableger der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat in Afghanistan und Zentralasien (ISPK). Von dieser Gruppe gehe derzeit auch in Deutschland „die größte islamistische Bedrohung“ aus, betonte die Ministerin. ,Medien hatten über eine angebliche Bewerbung des Festgenommenen als Sicherheitsmann bei der Fußball-EM berichtet. Die Bundesanwaltschaft wollte dies allerdings weder bestätigen noch kommentieren.
Bund und Länder würden weiter alles tun, um für ein Höchstmaß an Sicherheit zur EM zu sorgen, sagte Faeser der „Rheinischen Post“. Am Montag will die SPD-Politikerin zusammen mit Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) in Neuss das Internationale Polizeikooperationszentrum IPCC eröffnen. Dort sollen alle nationalen und internationalen Informationen gebündelt werden, wie Faeser nun ausführte.
Seit Freitag gelten demnach zudem vorübergehenden Grenzkontrollen an allen deutschen Grenzen – auch zu Frankreich und den Benelux-Staaten – sowie an Flughäfen. „Wir wollen mögliche Extremisten und Gewalttäter früh erkennen und stoppen“, sagte die Bundesinnenministerin.
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