Luftfahrtmesse ILA in Berlin eröffnet – Kanzler gibt Branche Rückendeckung

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat die Luftfahrtmesse ILA eröffnet und dabei Rückendeckung für die Branche zugesagt.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat die Luftfahrtmesse ILA eröffnet und dabei der Branche Rückendeckung zugesichert. „Wir wollen die deutsche und europäische Luftfahrtindustrie weltweit auf einem Spitzenplatz sehen“, sagte Scholz am Mittwoch in Berlin. Das gelte für die zivile Luftfahrt, bei der Verteidigung und auch für die Raumfahrt.

Die ILA ist Europas führende Luft- und Raumfahrtmesse, sie findet alle zwei Jahre statt. Aussteller aus der ganzen Welt präsentieren dort bis Sonntag dem Fach- und Laienpublikum Innovationen rund ums Fliegen. Zentrale Themen sind in diesem Jahr das klimaneutrale Fliegen, die Digitalisierung und die Stabilität der Lieferkette.

Scholz bezeichnete die auf der Messe vorgestellten Innovationen als „Katalysator für technologischen Fortschritt und Wettbewerbsfähigkeit in unserem Land“. Dafür gebe es von seiner Bundesregierung „vollen Rückhalt“.

Auch Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) nahm am Eröffnungsrundgang am Mittwoch teil. Schon heute sei die deutsche Luftfahrt „weltspitze beim Klimaschutz und Vorreiter bei CO2-neutralen Antrieben, Drohnentransporten und Flugtaxis“, sagte er. Diese „Pionierrolle“ müsse weiter ausgebaut werden. Überlegungen von Flugverboten und Technologiebeschränkungen nannte Wissing „Gift“ für den Standort Deutschland.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) will die Transformation der Luftfahrt hin zur Klimaneutralität als Wettbewerbsvorteil nutzen. Den Klimaschutz „mit neuen wettbewerbsfähigen Technologien voranzutreiben ist gut für das Klima, aber sichert zugleich Hochtechnologie, Wertschöpfung und gute Beschäftigung in Deutschland“, erklärte der Minister.

Auf der ILA sind laut den Veranstaltern rund 600 Aussteller aus 31 Nationen vertreten, darunter die Ukraine, Israel und das neue Nato-Mitglied Finnland. Auf 150.000 Quadratmetern werden elektrische Senkrechtstarter, klimafreundliche Antriebe, aber auch Luftverteidigungs- und Satellitensysteme vorgestellt.

„Heute sehen wir klarer denn je, wie wichtig eine europäische und deutsche Verteidigungsindustrie ist“, sagte Kanzler Scholz vor dem Hintergrund des russischen Angriffs auf die Ukraine. Künftig werde die Vernetzung von bemannten und unbemannten Flugkörpern eine größere Rolle spielen als bisher.

Der europäische Rüstungskonzern Airbus beispielsweise präsentiert auf der Messe ein neues Drohnenmodell, das Kampfjets bei Einsätzen begleiten soll. Das „Wingman“ genannte Konzept sieht eine Kampfjet-ähnliche Drohne vor, die von einem Piloten in einem Kampfflugzeug gesteuert wird und „riskante Missionsaufgaben übernehmen kann“, wie Airbus erklärte.

Die ersten vier Tage der ILA sind Fachbesuchern vorbehalten, am Samstag und Sonntag kann dann das breite Publikum die Fluggeräte und Technologien besichtigen. Zudem finden Flugschauen statt.
© AFP

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