Bei einer propalästinensischen Demonstration in Berlin hat es am Mittwochabend erneut Ausschreitungen gegeben. 14 Teilnehmer wurden vorübergehend festgenommen, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Eine Person verlor bei der Festnahme den Angaben zufolge das Bewusstsein und musste in ein Krankenhaus gebracht werden. Mehrere Beamte wurden verletzt.
Die Demonstration hatte am Kreuzberger Oranienplatz begonnen und endete am Hermannplatz in Neukölln. Laut Polizei wurden Beamte während der Kundgebung mehrmals mit Flaschen beworfen. Aus einem Mehrfamilienhaus in der Kottbusser Straße wurden Einsatzkräfte mit einer unbekannten Flüssigkeit begossen und mit Eiern beworfen. Es wurden 19 Strafermittlungsverfahren eingeleitet, unter anderem wegen des Verdachts des besonders schweren Landfriedensbruchs, des tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte und wegen des Verdachts der Volksverhetzung.
Nach dem Ende der Kundgebung nahm die Polizei weitere acht Menschen vorübergehend fest. In der Neuköllner Sonnenallee versammelten sich etwa 50 Menschen, aus deren Mitte fremdenfeindliche Ausrufe getätigt worden, wie es von der Polizei hieß. Später sei auf der Straße eine Barrikade aus Müllcontainern und Reifen errichtet und angezündet worden. Bereits am Dienstagabend hatte es in Neukölln Ausschreitungen im Zusammenhang mit einer propalästinensischen Kundgebung gegeben.
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