Nach einem Wasserrohrbruch und großflächigen Überschwemmungen im Berliner Stadtteil Neukölln sind mehrere Häuser evakuiert worden. Eines der Gebäude muss einer Fundamentprüfung unterzogen werden, bevor die Bewohner es wieder betreten dürfen, wie ein Sprecher des Bezirks Neukölln sagte. Dies könne einige Tage dauern.
Am frühen Dienstagmorgen war an der Sonnenallee ein Rohr unter dem Gehweg an einer Kreuzung nahe dem S-Bahnhof Neukölln gebrochen, so dass mit hohem Druck massenweise Wasser austrat. Bis dies mit Hilfe der Wasserbetriebe gestoppt werden konnte, war die komplette Kreuzung überflutet. Laut Feuerwehr wurden Straßen unterspült, Keller und zahlreiche Hausaufgänge liefen voll. Nach Angaben der Berliner Wasserbetriebe hat das betreffende Rohr einen Durchmesser von 40 Zentimetern.
50 Bewohner mussten ihre Häuser verlassen oder wurden von der Feuerwehr hinausgeführt, wie diese mitteilte. Wasser, Strom und Gas waren zwischenzeitlich aus Sicherheitsgründen abgestellt. Nach Angaben des Bezirkssprechers wurden einige Bewohner in dafür bereitgestellten Stadtbussen betreut. Die meisten Menschen sollten im Lauf des Dienstags wieder in ihre Häuser zurückkehren dürfen. Der Gehweg sollte auf die Straße verlegt und Zugänge zu den Häusern errichtet werden, um Erschütterungen an den Hauswänden zu vermeiden.
Ein Eckhaus direkt an der Kreuzung bleibt auch über den Dienstag hinaus gesperrt. Es sei zwar nicht akut einsturzgefährdet, sagte der Bezirkssprecher. Ob es auch langfristig stabil sei, müsse die Fundamentprüfung ergeben. Diese muss der Hauseigentümer veranlassen. „Ich gehe davon aus, dass wir in den kommenden Tagen wissen, wie es weitergeht“, sagte er. Etwa ein Dutzend Menschen müssten vom Bezirksamt so lange untergebracht werden.
Das Wasser auf den Straßen war bis zum Dienstagvormittag wieder abgeflossen. Zurück blieben große Mengen von Sand und Schlamm. Einsatzkräfte der Feuerwehr pumpten zahlreiche Keller leer. Nach Angaben des Bezirkssprechers bleibt die vielbefahrene Sonnenallee bis auf Weiteres stadtauswärts gesperrt. Dies gelte für die querende Braunschweiger Straße. Nach Angaben der Wasserbetriebe kann es auch im Umfeld zu Druckmangel kommen, bis der Schaden behoben ist.
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