Unter dem Jubel von Anhängern hat Julia Nawalnaja, die Witwe des in Lagerhaft gestorbenen russischen Oppositionsführers Alexej Nawalny, am Sonntag die russische Botschaft in Berlin betreten. Das berichtete ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP am frühen Abend. Am letzten Tag der russischen Präsidentschaftswahl hatte Nawalnaja sich am Mittag zur Stimmabgabe in die Warteschlange vor der russischen Botschaft in Berlin eingereiht.
Nawalnaja hatte zu einer Protestaktion am letzten Wahltag aufgerufen, bei der Gegner von Staatschef Wladimir Putin russlandweit in Massen zu den Wahllokalen strömen sollten. Die Teilnehmer der Protestaktion „Mittags gegen Putin“ sollten für einen der Gegenkandidaten stimmen oder den Wahlzettel mit dem Schriftzug „Nawalny“ ungültig machen. Die Warteschlange vor der russischen Botschaft in Berlin war hunderte Meter lang und wand sich durch mehrere Nebenstraßen.
Es gilt als sicher, dass sich Putin bei der seit Freitag laufenden Präsidentschaftswahl eine weitere sechsjährige Amtszeit sichert. Gegen ihn treten drei unbedeutende Kandidaten an. Alle bedeutenden Kritiker des Kreml-Chefs sind entweder tot, inhaftiert oder im Exil. Die Wahl endet am Sonntagabend mit der Schließung der Wahllokale in Kaliningrad.
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