CDU-Chef Friedrich Merz hat den Aufruf des Papstes an die Ukraine zu Friedensverhandlungen mit Russland klar zurückgewiesen. Er halte die Aussage des katholischen Kirchenoberhaupts für „grundfalsch“, sagte Merz am Montag in Berlin. Er sei davon „überrascht gewesen, um das Mindeste zu sagen“. Auch die Geschichte habe gezeigt, dass auch die katholische Kirche „nicht frei von Irrtum“ sei.
Der Papst hatte am Wochenende dem Schweizer Sender RSI unter Anspielung auf die Ukraine gesagt, dass derjenige Stärke zeige, „der den Mut hat, die weiße Fahne zu hissen und zu verhandeln“. Die Ukraine wies den Aufruf scharf zurück.
Auch aus Deutschland kam überwiegend Kritik. Aus der Union hatte sich aber Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hinter die Äußerungen des Papstes gestellt. „Seinen Aufruf ‚Mut zu Verhandlungen‘ teile ich“, sagte er den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland vom Montag.
„Ich respektiere die Auffassungen, die anders sind, aber ich teile sie nicht“, sagte hingegen Parteichef Merz. „Ich bin im Gegenteil der Auffassung, dass wir wirklich alles tun müssen, um der Ukraine zu helfen, um diesen Krieg zu gewinnen.“
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen betonte bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Merz zum Europawahlprogramm der Unionsparteien, dass die Ukraine von Russland angegriffen worden sei. Die Menschen in der Ukraine wünschten sich Frieden, sagte sie. Es müsse aber „ein echter, ein gerechter Frieden sein“ und „keine Okkupation“. Frieden könne es in dem Moment geben, in dem Präsident Wladimir Putin die Waffen niederlege. „Er ist der Aggressor“.
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