Krefeld – „Ende Juli nehmen Sachverständige die unterschiedlichen Komponenten ab, Anfang August können dann 100 Kinder hier einziehen und das Gebäude mit Leben füllen“, erläutert Aleksandra Pawlowska vom Zentralen Gebäudemanagement der Stadt Krefeld. Mit diesem Projekt ist dann nach den Kitas Appellweg und Cäcilienstraße die dritte baugleiche Kindertagesstätte in Krefeld fertiggestellt. Insgesamt mehr als 300 Kinder haben somit einen Betreuungsplatz in einem modernen und absolut kindgerechten Umfeld erhalten.
Kunstwerkstatt, Theaterraum und Wasserbecken
Alle drei Kitas zeichnen sich durch ein ungewöhnliches, großzügiges Raumkonzept aus. Die Gebäude sind lichtdurchflutet und verfügen über Gemeinschaftsbereiche, die von allen Kindern genutzt werden können. In der neuen Kita an der Randstraße werden unter anderem eine Kunstwerkstatt, ein Theaterraum und ein Wasserbecken für die Kinder eingerichtet. In offenen Spielbereichen können sich die Kinder begegnen, auch ein gemeinsamer Essbereich ist vorgesehen. Auf dem großen Außengelände warten zahlreiche Spielgeräte auf die Benutzung, ein Sitzkreis aus Baumstämmen wird gerade angelegt. Im Obergeschoss wird es zudem einen umlaufenden Balkon mit Holzverkleidung geben, der ebenfalls als Spielort genutzt werden kann. Er verleiht allen drei Kitas ihre charakteristische Optik.
Zwei Kitas für jeweils 6 Millionen Euro und eine Kita für 8,1 Millionen Euro
„Die Gebäude sind zwar architektonisch gleich, aber durch die unterschiedlichen Herausforderungen und Geländegrößen an jedem Standort gibt es trotzdem sichtbare Unterschiede“, sagt Aleksandra Pawlowska. So ist die neue Kita im Stadtteil Benrad eine exakte Spiegelung der Hülser Kita an der Cäcilienstraße. Leider lässt sich auch die Inflation im Baubereich an den drei Projekten ablesen. Während die anderen beiden Kitas für jeweils rund sechs Millionen Euro entstanden sind, schlägt der Bau an der Randstraße mit etwa 8,1 Millionen Euro zu Buche. Hintergrund ist die Verteuerung sowohl für Material als auch für die Arbeitsleistung. Lieferverzögerungen gehören ebenfalls fast zum Alltag der Planer. Neben den Nachwirkungen der Corona-Pandemie und dem Krieg in der Ukraine können dafür im Einzelfall sogar Hackerangriffe auf Unternehmen verantwortlich sein. Trotzdem rechnet die Projektleitung mit einem pünktlichen Abschluss der Arbeiten.
Betreiber wird die Graf Recke Stiftung
Betreiber der Kita wird dann ab 1. August die gemeinnützige Graf Recke Stiftung. Zentrales Element ist das „offene Konzept“, nach dem die Mitarbeitenden dort arbeiten werden. Die Einrichtung ist nicht gruppenbezogen organisiert, sondern orientiert sich an den vielfältigen Funktionsräumen, die von Kindern aller Altersstufen im Wortsinne bespielt werden. Die Details der Arbeit mit den Kindern und ihren Familien wird die künftige Leitung mit ihrem Team zusammen entwickeln. Ein Bestandteil wird auf jeden Fall das Kneipp-Konzept sein. Die Kita wird nach den Säulen der Lehre von Sebastian Kneipp arbeiten, die neben Wasseranwendungen auch Lebensordnung, Heilkräuter, Ernährung und Bewegung umfasst.
Wichtig für das Konzept ist auch, dass die Kinder in den Fluren, auf der Galerie und in den vielfältigen Räumen unterschiedliche Spiel- und Entfaltungsmöglichkeiten finden. Im 2.000 Quadratmeter großen Außenbereich warten zahlreiche Möglichkeiten, sich zu bewegen, zu toben oder Natur zu erfahren. So wird es Pflanzecken genauso geben wie Sträucher zum Verstecken, darüber hinaus Hügel und Mulden, wo die kleinen Weltentdecker viel Raum zur Entfaltung finden.