Gut zwei Jahre nach einem tödlichen Gewaltverbrechen an einer 25-Jährigen in einem Münchner Hotel muss sich deren früherer Lebensgefährte seit Dienstag vor dem Landgericht München II verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 27-Jährigen vor, seine Partnerin im November 2021 bei einem Streit durch Tritte zunächst schwer verletzt und dann erwürgt zu haben. Sie geht von einem Totschlag aus.
Die Leiche der Lebensgefährtin brachte der Beschuldigte demnach später in einen Wald bei Berg am Starnberger See, wo er sie in einem selbst gegrabenen Erdloch mit Benzin übergoss und anzündete. Anschließend bedeckte er sie mit Erde und Ästen. Der Leichnam wurde rund sechs Wochen später zufällig von Spaziergängern mit einem Hund entdeckt und durch DNA-Tests identifiziert.
Laut Anklage waren die aus Ungarn stammende und als Prostituierte arbeitende 25-Jährige sowie der aus Bulgarien stammende Angeklagte mehrere Jahre lang ein Paar und haben zwei gemeinsame Kinder. Während der Beziehung gab es wiederholt Streit darüber, dass die Frau ihr Geld als Prostituierte im Ausland verdiente und ihren Partner mit den Kindern in Budapest zurückließ.
Während eines längeren Aufenthalts der Frau in Deutschland ereignete sich demnach auch die Tat. Nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft soll es am 25. November in einem Münchner Hotel erneut zu einem Streit zwischen der Frau und ihrem Partner gekommen sein, der sie in dieser Zeit besuchte und begleitete. Als sie sich erneut weigerte, ihre Arbeit als Prostituierte zu beenden, soll er sie aus Verärgerung attackiert und tödlich verletzt haben.
Der in Budapest lebende Angeklagte wurde durch weitere Ermittlungen nach dem Fund der Leiche seiner Partnerin als Verdächtiger identifiziert und im April 2021 in der ungarischen Hauptstadt gefasst. Später wurde er nach Deutschland überstellt. Für den Prozess gegen ihn wurden Termine bis Ende April angesetzt.
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