Essen – Sowohl im September (Samstag, 14. September, und Sonntag, 15. September 2024) als auch im Rahmen eines Festakts mit Oberbürgermeister Kufen im November (Samstag, 9. November), finden unterschiedliche Veranstaltungen statt. Von Führungen und Ausstellungen über Vorträge bis hin zu einer abendlichen Illumination – an den Wochenenden steht der Parkfriedhof und die Friedhofskultur im Mittelpunkt.
Veranstaltungsort ist der Parkfriedhof, Am Parkfriedhof 33, 45138 Essen. Die Veranstaltungen und Ausstellungen finden in der alten Trauerhalle statt. Die Treffpunkte für Führungen und Exkursionen befinden sich am Eingang zur alten Trauerhalle. Eine Übersicht aller Veranstaltungen finden Interessierte auf www.essen.de/friedhofsjubiläum. Die Teilnahme ist kostenlos. Wenn nicht anders angegeben, ist keine Anmeldung erforderlich.
Die Geschichte des Friedhofs
Von Beginn der Planungen an stand bei dem Parkfriedhof neben der Funktion auch immer die Gestaltung im Vordergrund. Der damalige Essener Gartenbaudirektor Rudolf Korte, der als Bauleiter fungierte, legte Wert auf „schöne Friedhofsbilder“ mit farbigen Blumenstreifen, prachtvollen Sträuchern und Alleen, deren Farbkombinationen den Friedhof lebendig wirken ließen und dem Tod seinen Schrecken nehmen sollte. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde der Friedhof erweitert und eine zusätzliche Trauerhalle errichtet. Gärtnerische und architektonische Elemente wurden auch weiterhin miteinander verbunden. Das dies vorbildlich gelang, sieht man heute daran, dass sowohl die alte Trauerhalle als auch der gesamte alte Teil des Friedhofs seit 1989 unter Denkmalschutz stehen.
Für die Bürger*innen aus dem Umfeld des Friedhofs ist die Anlage bis heute nicht nur ein Ort der Erinnerungen, sondern eine beliebte Grünfläche, die sie für ausgedehnte Spaziergänge im Grünen schätzen. Mit über 40 Hektar, die durch zahlreiche Erweiterungen im Laufe der Jahrzehnte entstanden sind, ist der Friedhof heute der Größte in Essen.
Besonderheiten des Parkfriedhofs
Auf dem Parkfriedhof befinden sich zwei Ehrengräber der Stadt Essen: Im waldähnlichen Nordteil des Friedhofes befindet sich ein Ehrengrab für Gustav Heinemann, der von 1945 bis 1949 Oberbürgermeister von Essen und von 1969 bis 1974 Bundespräsident war. Das andere Ehrengrab gedenkt der Stifterin Claire Hennes. Durch den Tod ihres Mannes wurde Claire Hennes Alleinerbin der Firma Doppelherz I.P. Hennes GmbH in Essen, die sie bis 1976 leitete. Aufgrund ihres sozialen Engagements zu Verbesserung der Situation der Alten- und Pflegeheime in ihrer Heimatstadt Essen, erhob der Rat der Stadt Essen das Grab von Claire Hennes und ihrem Ehemann 2001 zum Ehrengrab.
Das Grabmal der Familie Johann und Elisabeth Goldkuhle (geboren Willemsen) mit der Grabplastik von 1929 steht seit 1932 an einer Stelle mit besonderer optischer Geltung auf einem Rondell und ist eines der wenigen bedeutsamen Grabmäler, die noch aus den Anfängen des Parkfriedhofs erhalten sind. Auf vier Grabfeldern liegen insgesamt 2.045 Opfer des Zweiten Weltkrieges: Opfer aus Konzentrationslagern, Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter, deutsche Zivilisten und Soldaten.