Düsseldorf – Alle 14 tage darf eine Gruppe Viertklässlerinnen und Viertklässler gemeinsam mit Herrn Meyer lesen. Die Kinder aus verschiedenen Klassen werden je nach Bedarf von den Lehrkräften für die Leseförderung ausgewählt. Miriam Koch, Beigeordnete für Kultur und Integration: „Ein gutes Leseverständnis ist Grundvoraussetzung, um komplexe Inhalte zu verstehen und einzuordnen. Daher geht die Landeshauptstadt mit Blick auf die Leseförderung an Schulen zusammen mit engagierten Partnern auch vermeintlich ungewöhnliche Wege. Mit dem Einsatz eines Therapiehundes, der sich international schon bewährt hat, können Grundschülerinnen und Grundschüler das Lesen spielerisch lernen.“
Im geschützten Rahmen einer Einzelförderung innerhalb der Gruppe, die ganz bewusst außerhalb der Öffnungszeiten stattfindet, fungiert Herr Meyer therapeutisch als Stütze jener Kinder, die sich mit dem Lesen schwertun oder die bislang keinen rechten Zugang zu Büchern finden konnten. Sein Anwesenheit wirkt beruhigend, hilft Lesehemmungen abzubauen, mehr Selbstvertrauen zu gewinnen und die Bücherei als attraktiveren Lern- und Freizeitort zu begreifen.
Immer dabei, nicht weit von Herrn Meer entfernt, ist seine Besitzerin Carla-Maria Maaß, die gemeinsam mit ihrem Hund eine Ausbildung zum „Mensch-Hund-Team in tiergestützten Interventionen“ absolviert hat. Carla-Maria Maaß ist gelernte Ergotherapeutin und nutzt ihr Fachwissen bei ihrer Arbeit mit dem Therapiehund. Neben ihrer Arbeit mit Herrn Meyer studiert sie derzeit Lehramt Pädagogik an der Uni Köln.
Sponsoren für das Projekt gesucht
Diese Lesehund-Projekte sind in Deutschland zurzeit noch selten. In den USA, Skandinavien und Großbritannien gehören Therapiehunde bei der Leseförderung in Öffentliche Bibliotheken schon fast zum Alltag. Nachdem die Idee mit dem Therapiehund zur Leseförderung in der Bücherei Wersten entstanden war und auch die angesprochenen Schulen sehr interessiert und positiv reagiert haben, hat das Lesehund-Projekt in Wersten zunächst durch den „Freundeskreis Stadtbücherei Düsseldorf e.V.“ und die Stiftung „Mit Herz und Hand für Wersten“ großzügige Unterstützung erhalten. Klas Lorenz, Vorsitzender des Stiftungsvorstandes „Mit Herz und Hand für Wersten“: „Voller Überzeugung Gutes zu tun, haben wir den Förderantrag der Stadtteilbücherei für diesen neuartigen Ansatz zur Leseförderung von Grundschülern bewilligt. Wir sind dem Freundeskreis der Stadtbücherei dankbar, dass er mit seiner Anschubfinanzierung da Projekt in Wersten ins Rollen gebracht hat.“
Da „Mit Herz und Hand für Wersten“ eine Stiftung mit relativ kleinem Spendenaufkommen ist, wird versucht, weitere Sponsoren für das Projekt zu gewinnen, um die Anwesenheit des Lesehundes in Wersten auszuweiten.