Aus für Bundesprogramm Sprach-Kita zum Jahresende

Mit dem Auslaufen des Sprach-Kita Programms des Bundes am 1. Januar 2023 geraten viele Kindertagesstätten in Düsseldorf in Not.

Düsseldorf – Deshalb haben die Träger dieser Sprach-Kitas den Düsseldorfer Bundestagsabgeordneten Thomas Jarzombek um Unterstützung gebeten. Die Vorstandsvorsitzenden von Flingern mobil, Caritas-Düsseldorf und Sozialdienst katholischer Frauen und Männer Düsseldorf (SKFM e.V.) weisen darauf hin, dass viele ihrer Kindertagesstätten von dem Ende des Sprach-Kita Programms, wie es von der Bundesregierung ab 2023 geplant ist, betroffen wären. Deshalb traf sich der Düsseldorfer Bundestagsabgeordnete mit den Vertretern der Vereine und Verbände, um sie in ihrem Anliegen zu unterstützen. „Die gezielte Sprachförderung in Sprach-Kitas ist vor allem für sozial schwächere Familien wichtig. Die Beendigung des Bundesprogramms ist somit das völlig falsche Signal gerade in dieser Zeit. Den Kampf für die Fortführung des Programms müssen und wollen wir führen, und zwar jetzt“, so Jarzombek.

Das Bundesprogramm ermöglicht den teilnehmenden Kitas die Einstellung und kontinuierliche Weiterqualifizierung zusätzlicher Fachkräfte für Sprachförderung, eine Fachberatung der Fachkräfte, eine verstärkte Beratung für Eltern sowie die Bereitstellung zusätzlicher (digitaler) Bildungsmöglichkeiten für die Kinder. Inwieweit das entworfene Kita-Qualitätsgesetz den Trägern Mittel für die Sprachförderung garantieren wird, ist nicht absehbar – Planungssicherheit, um etablierte Sprachförderangebote weiterzuführen und gewachsene und erfolgreiche Strukturen zu erhalten, ist nicht gegeben.

„Solange die Umsetzung des geplanten Kita-Qualitätsgesetzes weder grundsätzlich noch im Detail feststeht, darf der Bund die Förderung der Sprach-Kitas nicht einstellen. Das Bundesprogramm ist zumindest solange weiterzuführen, bis zwischen Bund und Ländern geklärt ist, wie eine kontinuierliche Anschlussfinanzierung gesichert wird“, fordert Klaus Kehrbusch, Vorstandsvorsitzender von Flingern mobil.

Das Bundesprogramm Sprach-Kitas, für das sich 41 Kindertagesstätten in Düsseldorf, davon acht in Trägerschaft von Flingern mobil, qualifiziert haben, ist ein wichtiger Beitrag zur Inklusion und Integration. Eine Beendigung konterkariert den steigenden Bedarf qualifizierter Sprachförderung in den Kindertagesstätten, „die aktuell mehr denn je vor der Aufgabe stehen, einerseits viele Kinder mit Migrationshintergrund zu integrieren und andererseits die Chancengleichheit aller Kinder herzustellen“, erklärt Christina Ruske, stellvertretende Fachbereichsleiterin bei Flingern mobil. Dekan Klaus Kehrbusch, Vorstandsvorsitzender des Trägers Flinger mobil e.V. erklärt: „Die erste Mitarbeiterin hat sich schon weg beworben. Sie ist zwar bei unserem Träger geblieben, allerdings erfüllt sie jetzt eine andere Funktion und die Sprachförderstelle ist unbesetzt. Wir haben aktuell keinen Plan B, weil wir von dem Ende des Programms überrascht worden sind.“

Als Reaktion auf den Beschluss des Deutschen Bundestags, das Bundesprogramm Sprach-Kitas 2023 zu beenden, hatten die beteiligten Verbände einen gemeinsamen Brief an die Düsseldorfer Bundestagsabgeordneten verfasst und um Unterstützung gebeten.

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