Neben einer Goldmedaille gab es für die beiden noch etwas viel Wichtigeres: Ein Ticket zu den Olympischen Spielen nach Paris 2024. Damit haben sich der Profi von Borussia Düsseldorf und Mittelham als erste Tischtennis-Athleten weltweit für die Sommerspiele im kommenden Jahr qualifiziert: „Das ist Wahnsinn, wir sind so happy, dass es geklappt hat“, freuen sich die beiden unisono. Aber Qiu ist auch nach dem Sieg gewohnt analytisch und kritisch: „Am Ende sind es Kleinigkeiten, die den Unterschied machen.“ Ihre Finalgegner Nandor Ecseki und Dora Madarasz aus Ungarn machten es den Deutschen nämlich nicht so leicht, wie das 3:0-Ergebnis vermuten lässt. „Wir waren im ersten Satz 7:5 vorne, dann stand es 7:9 und wir haben zu neun gewonnen. Im letzten Satz waren wir auch fast die ganze Zeit vorne. Dann haben wir plötzlich zwei Satzbälle gegen uns“, resümiert der beste Penholder-Spieler der Welt.
Schon mittags mussten die beiden Mixed-Partner jeweils im Einzel-Viertelfinale antreten. Die Berlinerin unterlag dabei in sechs Sätzen der Rumänin Bernadette Szöcs. Anschließend spielte der Düsseldorfer gegen Alexis Lebrun, dem älteren der beiden talentierten Lebrun-Brüder, aus Frankreich. Den ersten Satz konnte der 26-Jährige noch mit 12:10 für sich verbuchen, doch dann kam Lebrun stärker ins Spiel und auch in diesem umkämpften und hochklassigen Match waren es die Kleinigkeiten, die es ausmachten, allerdings mit dem besseren Ende für den jungen Franzosen.
Umso glücklicher waren sie dann am Abend mit der Goldmedaille und den begehrten Tickets nach Paris. „Dieser Erfolg von Dang und Nina ist etwas ganz Großes“, sagt Manager Andreas Preuß. „Für alle Sportler ist es etwas Besonderes, einmal an den Olympischen Spiele teilnehmen zu können und für Dang geht nun dieser Traum in Erfüllung. Wir sind unglaublich stolz auf ihn und drücken ihm schon jetzt die Daumen für Paris 2024, wenn er unseren Klub Borussia Düsseldorf und auch das `Team Düsseldorf´ der Sportstadt Düsseldorf repräsentieren wird.“
Aber auch die European Games sind für Qiu noch nicht zu Ende. Am morgigen Mittwoch startet der Team-Wettbewerb. Die Deutschen haben als top-gesetzte Mannschaft in der ersten Runde ein Freilos und greifen erst am Donnerstag (29. Juni) ins Geschehen ein. Dann wird auch ein zweiter Borusse nach langer Verletzungspause wieder am Tisch stehen: Timo Boll, der gerne Wettkampfpraxis sammeln und mit dem Team Gold holen möchte.