Düsseldorf – An fünf Tagen lernten die Kinder die Rudertechnik im Boot im Medienhafen und auf dem Ruderergometer im Clubhaus kennen, schauten auch mal mit aller Vorsicht nach der starken Fließgeschwindigkeit des Rheins, auf dem allerdings nur die Erwachsenen rudern. Spaß hatten die Camp-Kinder auch bei Ballspielen, Kräftigungs- und Geschicklichkeitsübungen, auf dem Radergometer, auf dem Spielplatz, an Fitnessstationen und bei Regen und Wind beim Kartenspiel. Langeweile gab es also auch bei den weniger guten Bedingungen nicht.
Die meisten Tage begannen am Bootshaus im Medienhafen. Der Wasserpegel sank Tag für Tag, sodass die Ruder schon einmal Dreck aufwühlten, wenn sie in den breiten Gigbooten hin und her fuhren. Dann wiederum regnete es viel und der Wind war zu stark, um Anfänger nach und nach in die Rennboote zu setzten und vom Steg wegzulassen. Immerhin hat im RC-Sommercamp jeder einmal im Renneiner gesessen, am Heck des Bootes am Steg festgehalten. „Wie kippelig das Skiff ist, merkten die Kinder dennoch sofort“, so Campleiterin Maren Derlien, die die Kinder immer mit den Worten beruhigte, dass man sich Stück für Stück daran gewöhne, sie sich selber noch an die Zeit als 12-järige Anfängerin erinnern könne. Übungen halfen dabei, dass die Neulinge sich nach nur zwei, drei Minuten besser fühlten und die Skepsis etwas aus den Gesichtern wich.
Die Kinder erfuhren auch, dass Hilfsbereitschaft beim Rudersport wichtig ist, dass Anpacken und Helfen zum Rudern dazu gehört. Und wenn die Boote nach dem Rudern sauber gemacht werden mussten, griffen die Kinder motiviert nach den Tüchern. „Schön zu sehen, dass sie das nicht als unangenehme Aufgabe empfanden, sondern sich gerne einbrachten.“ Vor allem ist auch zu erwähnen, dass Noah Waskowiak und Martha Christians als RCGD-Kids tatkräftig mitgeholfen haben. Sie haben zum Steuern in den Gigbooten gesessen, vieles erklärt und beigebracht – oder sie haben im Renndoppelzweier eine kleine Runde mit einem Camp-Teilnehmer gedreht, sofern es das Wetter zuließ.
Am Ende der Woche fuhren die Kinder in zwei breiten Gigbooten spannende Rennen, bei denen auch mal die Skulls, die Ruder, aus der Hand flogen. Dann war es vor allem entscheidend, schnell als Team wieder zusammen zu finden. „Das war neben dem Ziel, möglichst schnell voran zu kommen, ebenso wichtig. Auch die Konzentration am Start war eine Herausforderung. Denn der Ehrgeiz war groß bei allen und keiner wollte nur einen Zentimeter weiter hinten liegen, bevor das Rennen startete. Um so begeisterter war die zweimalige Olympionikin und Weltmeisterin, als das eine Team auf das Startkommando hin perfekt zusammen los sprintete. „Und das nach deutlich weniger Ruderpraxis als in den vielen vorigen Camps, weil das Wetter halt nicht richtig mitspielte.“
Auch fand ein weiteres Schul-Sommercamp mit Viertklässlern der Bonifatiusschule in Zusammenarbeit mit dem Stadtsportbund Düsseldorf statt. Eine wertvolle Kooperation, um Nachwuchs für den RCGD zu finden bzw. Rudern insgesamt publik zu machen.