Chrupalla formuliert Machtanspruch für AfD: „Wir wollen regieren“

Auf dem AfD-Bundesparteitag in Essen hat der Ko-Vorsitzende Tino Chrupalla einen Machtanspruch für seine Partei formuliert.

Auf dem AfD-Bundesparteitag in Essen hat der Ko-Vorsitzende Tino Chrupalla einen Machtanspruch für seine Partei formuliert. „Wir wollen regieren – erst im Osten, dann im Westen, dann im Bund“, sagte Chrupalla am Samstag vor den Delegierten. Allerdings müsse die Partei die Qualität ihrer Kandidaten verbessern, fügte der Vorsitzende selbstkritisch hinzu.

Mit Blick auf den Europawahlkampf sagte Chrupalla: „Durch unvorsichtiges und unprofessionelles Verhalten haben manche auch unnötige Angriffsfläche geboten.“ Er fügte hinzu: „So gehen wir zwei Schritte vor und einen zurück. Wir müssen aber drei Schritte nach vorne gehen.“ Mit 15,9 Prozent sei die AfD bei der Europawahl unter ihren Möglichkeiten geblieben. „Wir hätten 20 Prozent holen können.“

Die von Skandalen belasteten Europakandidaten Maximilian Krah und Petr Bystron nannte Chrupalla nicht beim Namen. Er sagte aber: „Wir müssen unsere Kandidaten künftig genauer ansehen.“ Dies sei eine Aufgabe für den nächsten Bundesvorstand, der in Essen gewählt werden soll.

Der AfD-Chef beklagte eine „beispiellose Kampagne“ in Medien und Öffentlichkeit gegen die Partei. „Man will mit allen Mitteln verhindern, dass wir Macht zum Wohle Deutschlands ausüben.“ Die politische Position seiner Partei verortete Chrupalla als „freiheitlich-sozial“. Die AfD sei „die Partei der Wertschöpfenden, des Mittelstands, der Handwerker“.

Chrupalla rief ausdrücklich auch deutsche Staatsbürger mit Migrationsgeschichte zur Mitarbeit in der AfD auf, die in Teilen vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuft wird. „Wir senden Deutschen mit Migrationshintergrund ein klares Signal: Ihr gehört zu uns, engagiert Euch bei uns und für uns“, sagte Chrupalla.

Chrupalla und die Ko-Vorsitzende Alice Weidel stellen sich am Nachmittag zur Wiederwahl. Chrupalla rief die Delegierten in Essen zu Geschlossenheit auf. Früher habe „ständiger Streit“ die AfD geschwächt, sagte er. Der vor zwei Jahren im sächsischen Riesa gewählte Bundesvorstand habe aber zu einer kollegialen Zusammenarbeit gefunden. „Das zeigt, dass unsere Partei dazugelernt hat“, resümierte Chrupalla.
© AFP

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