Die AfD-Vorsitzenden Alice Weidel und Tino Chrupalla haben sich schockiert über die tätlichen Angriffe auf Polizisten bei Kundgebungen gegen den Parteitag in Essen gezeigt. Die Gewalt bei den Demonstrationen gegen die AfD habe den Parteitag „verdorben“, sagte Chrupalla am Samstag am Rande des Parteitags. Weidel nannte die Vorfälle „skandalös“. „Ich glaube, dass wir insgesamt abrüsten sollten mit der gesamten Rhetorik“, sagte Weidel auch in Richtung der Medien.
Bei teils gewaltsamen Protesten gegen den AfD-Parteitag waren am Samstag laut Polizei 17 Einsatzkräfte verletzt worden. Zwei Beamte erlitten nach Polizeiangaben durch Tritte gegen den Kopf so schwere Verletzungen, dass sie ins Krankenhaus gebracht werden mussten.
Für Chrupalla ist die Eskalation auch ein Zeichen der Spaltung in der Gesellschaft. Diese sei „der falsche Weg“, sagte er. Es sei „erschütternd, was da vor unseren Türen passiert ist“. Chrupalla wünschte den Verletzten „rasche Genesung und dass nichts Schlimmeres passiert“. Weidel zeigte sich „schockiert, was sich hier in Essen abspielt“.
„Gegen Rechtsextremismus und Rassismus brauchen wir starke demokratische Kräfte und friedlichen Protest“, schrieb Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) am Samstag bei X. Gewalt sei „durch nichts zu rechtfertigen“. Faeser dankte der Polizei, „die gegen linke Chaoten durchgreift“.
NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) schrieb ebenfalls auf X: „Jeder kann so hart in der Sache diskutieren, wie er möchte – aber Gewalt darf nie das Mittel der Wahl sein.“ Er nannte friedliche Proteste am Rande des Parteitags ein „starkes Zeichen für unsere Demokratie“.
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