Seit der Festnahme des Beschuldigten liefen die Ermittlungen „auf Hochtouren“, erklärte sie am Samstag. Es hätten noch nicht alle Fragen beantworten werden können, die Ermittlungen würden aber „weiter mit Hochdruck geführt werden“.
Neben den Ermittlungen werde auch intensiv aufgearbeitet, wer im Vorfeld welche Informationen über den Beschuldigten hatte und ob diese mit anderen ausgetauscht wurden, sagte die Ministerin. „Diese Aufarbeitung sind wir den Opfern und der Öffentlichkeit schuldig.“
Daneben müsse aufgearbeitet werden, was genau das Sicherheitskonzept des Veranstalters des Weihnachtsmarktes vorsah und ob es umgesetzt wurde, erklärte Zieschang. Gleiches gelte für die Einsatzkonzeption der Polizeiinspektion Magdeburg und die Abstimmungen zwischen Veranstalter, Ordnungsamt und Polizei.
„Nach Abschluss der Aufarbeitung müssen Versäumnisse klar benannt werden, um zukünftige Weihnachtsmärkte besser zu schützen“, betonte Zieschang. „Auch das sind wir den Opfern sowie allen Bürgerinnen und Bürgern schuldig.“
Bei dem Anschlag am Freitag vor einer Woche war der 50-jährige Verdächtige den Ermittlungen zufolge mit einem Mietwagen in die Menschenmenge auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt gefahren. Fünf Menschen starben, mehr als 200 weitere wurden verletzt. Bei dem Verdächtigen handelt es sich um einen bereits seit 2006 in Deutschland lebenden Arzt aus Saudi-Arabien. Er fühlte sich in seinem Heimatland bedroht, unter anderem weil er Islamkritiker war. Das Motiv der Tat ist bislang unklar.
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