Düsseldorf – „Das war saisontypisch zu erwarten und ist noch keine Trendwende. Auch wenn sich der Arbeitsmarkt vergleichsweise gut hält, gehen wir davon aus, dass die Arbeitslosigkeit angesichts der konjunkturellen Schwäche zunehmen wird“, kommentiert die Leiterin der Agentur für Arbeit Düsseldorf, Birgitta Kubsch–von Harten, die heute frisch veröffentlichten Arbeitsmarktzahlen.
Vertiefter Blick Arbeitslosigkeit Düsseldorf
25.095 Arbeitslose wurden im September 2023 in der Agentur für Arbeit Düsseldorf registriert. Das sind 268 Frauen und Männer weniger als im Vormonat, was einem Minus von 1,1 Prozent entspricht. Im September waren 1.606 Personen mehr als im Vorjahresmonat arbeitslos gemeldet (+6,8 Prozent).
Im September meldeten sich 1.693 zuvor erwerbstätige Personen arbeitslos. Das sind 262 Personen oder –13,4 Prozent weniger als im Vormonat und 68 Personen oder 4,2 Prozent mehr als zum Vorjahreszeitpunkt. 1.724 arbeitslose Menschen mündeten im September 2023 in eine neue Erwerbstätigkeit ein. Das sind 181 Personen mehr als im August (+11,7 Prozent) und 117 Personen mehr als im September des vergangenen Jahres (+7,3 Prozent).
Die Arbeitslosenquote ist zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte gesunken und liegt aktuell bei 7,1 Prozent. Im September 2022 hatte die Arbeitslosenquote 6,8 Prozent betragen. Mit 8.491 Personen hat die Zahl derjenigen, die ein Jahr oder länger arbeitslos gemeldet sind, gegenüber August 2023 um 84 Frauen und Männer abgenommen (–1,0 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat ergibt sich bei den Langzeitarbeitslosen ein Minus von 911 Personen (–9,7 Prozent).
Qualifikationsspezifische Arbeitslosenquote
Das Risiko für Menschen ohne Berufsabschluss arbeitslos zu werden ist ungleich höher als für Menschen mit einer Berufsausbildung. Im Jahr 2022 lag die Arbeitslosenquote von Menschen ohne Berufsabschluss in Düsseldorf bei 21,3 Prozent. Im Vergleich zum Jahr 2019 ist die Quote um 0,4 Prozentpunkte angestiegen. Die Arbeitslosenquote für Menschen mit Ausbildung lag zuletzt bei 3,5 Prozent. Im Vergleich zu 2019 ist sie nochmals um 0,1 Prozentpunkte gesunken. Die Arbeitslosenquote derjenigen von ihnen, die über einen akademischen Abschluss verfügen, lag nur bei 2,8 Prozent. Im Vergleich zu 2019 ist diese Quote nochmals um 0,3 Prozentpunkte gesunken.
Birgitta Kubsch–von Harten: „Wer keinen Berufsabschluss hat, wird meist schlechter bezahlt, verliert eher seinen Job und hat ein erhöhtes Risiko, langzeitarbeitslos zu werden. Die Transformation am Arbeitsmarkt bietet jedoch Weiterbildungschancen. Wer sich weiterbildet, verbessert seine Beschäftigungschancen. Kundinnen und Kunden des Jobcenters können eine Weiterbildungsprämie von bis zu 2.500 Euro in Anspruch nehmen, wenn sie einen Berufsabschluss erlangen.“
Regelmäßig weist die Bundesagentur für Arbeit die Unterbeschäftigung aus. Die gesamte Unterbeschäftigung einschließlich der Zahl der gemeldeten Arbeitslosen betrug im September 33.717 Personen. Sie sank somit um 178 Personen (–0,5 Prozent). Die Unterbeschäftigungsquote, die unter anderem auch die Personen umfasst, die sich in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen befinden, betrug 9,4 Prozent. Vor einem Jahr im September betrug sie 9,0 Prozent.
Der Arbeits– und Ausbildungsmarkt für junge Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger
Die Zahl der Arbeitslosen unter 25 Jahre sank im September 2023 um 71 junge Frauen und Männer (–4,1 Prozent) auf 1.642 Personen. Verglichen mit September 2022 bedeutet das ein Plus von 105 Personen (+6,8 Prozent). Die Arbeitslosenquote bezogen auf diese Personengruppe sank im aktuellen Berichtsmonat um 0,2 Prozentpunkte auf 5,3 Prozent. Vor einem Jahr im September hatte sie ebenfalls bei 5,3 Prozent gelegen.
Personalnachfrage und Beschäftigungszuwachs
Seit Beginn des Jahres 2023 haben die Düsseldorfer Unternehmen 10.471 Arbeitsstellen dem Arbeitgeber–Service der Agentur für Arbeit und des Jobcenters zur Besetzung gemeldet. Das sind 1.235 Stellen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum weniger (–10,6 Prozent). Aktuell gibt es 6.317 offene Arbeitsstellen, die das Jobcenter und die Arbeitsagentur den arbeitslosen Menschen in Düsseldorf anbieten können. Im Vergleich zum Vormonat ist das ein Plus von 100 Stellen (+1,6 Prozent) sowie ein Rückgang von 236 Stellen gegenüber September 2022 (–3,6 Prozent).
Nach den jüngsten Daten von Ende März 2023 ist die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung mit 453.748 Frauen und Männern in Düsseldorf um 13.044 Beschäftigungsverhältnisse innerhalb eines Jahres angestiegen. Dies entspricht einem Zuwachs von 3,0 Prozent. Besonders viele neue Beschäftigungsverhältnisse sind in den Branchen „Immobilien, freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (+4.732) und Information und Kommunikation (+2.250) entstanden; am ungünstigsten war dagegen die Entwicklung im verarbeitenden Gewerbe (–473). Gegenüber dem Vorquartal Dezember 2022 ist die Beschäftigung ebenfalls um 3,0 Prozent angestiegen.