Düsseldorf: Höhere Jugendarbeitslosigkeit in den Sommerferien

Die Anzahl der arbeitslosen Menschen ist in Düsseldorf im Berichtsmonat Juli um etwa 600 Personen gestiegen.

Düsseldorf – Dies kam erwartet und hängt mit zwei saisontypischen Effekten zusammen: Zum Ende des Halbjahres enden üblicherweise vermehrt befristete Arbeitsverträge. Zudem melden sich mehr junge Menschen arbeitslos, die eine Ausbildung  oder eine weiterführende Schule abschließen und noch keine Anschlussbeschäftigung gefunden haben. In der Regel handelt es sich dabei um kurze Übergangszeiten der Arbeitslosigkeit. Die Arbeitslosenquote stieg auf 8,1 Prozent. Die Unternehmen meldeten der Arbeitsagentur jedoch wieder mehr Vakanzen. Der Ausbildungsmarkt verändert sich in Düsseldorf zunehmend. Während es in Düsseldorf traditionell mehr Ausbildungsstellen als Bewerber gab, kehrt sich das Verhältnis aktuell um.

Ausbildungsmarkt

In Düsseldorf sind inzwischen 1.938 Jugendliche und junge Erwachsene mit einer Ausbildungsstelle oder einer Alternative versorgt. Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober 2024 haben sich bei der Agentur für Arbeit 3.320 als Bewerberinnen und Bewerber für eine Ausbildungsstelle registrieren lassen. Die Berufsberatung der Agentur für Arbeit berät Jugendliche bei dem Einstieg in den Beruf. In den Beratungsgesprächen werden verschiedene Optionen betrachtet. In manchen Fällen geht es eher Richtung Studium oder weiteren Schulbesuch. Wenn sich die Jugendlichen jedoch für eine duale Ausbildung entscheiden, werden sie als gemeldete Bewerberinnen und Bewerber für eine Ausbildungsstelle in die Statistik aufgenommen.

Dem Arbeitgeber-Service sind seit Beginn des Berufsberatungsjahres 3.218 Ausbildungsplätze gemeldet worden. Somit gibt es aktuell erstmalig etwas mehr Bewerberinnen und Bewerber als Ausbildungsstellen. Innerhalb des letzten Monats sind 96 Ausbildungsstellen dazugekommen. 1.208 der Ausbildungsstellen sind noch unbesetzt. Der Arbeitgeber Service der Agentur für Arbeit unterstützt die Unternehmen, geeignete Kandidatinnen und Kandidaten für Ihre Ausbildungsstellen zu finden.

Kubsch-von Harten: „In Düsseldorf überwiegen die guten Perspektiven am Ausbildungsmarkt. Rein rechnerisch gibt es in etwa für jeden Bewerber und jede Bewerberin einen betrieblicher Ausbildungsplatz. Zugreifen und Chancen nutzen ist das Motto. Es gibt auch nach dem Ausbildungsstart im August weiterhin gute Chancen für alle, die noch suchen. Die Berufsberatung unterstützt kompetent, neutral und unkompliziert.

Die Arbeitsagentur empfiehlt:

  • Jugendliche, die noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben, sollten jetzt die Berufsberatung und Ausbildungsvermittlung der Arbeitsagentur nutzen und im Endspurt einen Ausbildungsvertrag für eine erfolgreiche berufliche Laufbahn schließen.
  • Eltern können ebenfalls einen Termin bei der Berufsberatung wahrnehmen und ihr Kind dabei unterstützen, den Einstieg in den Beruf erfolgreich zu gestalten. Alternativ zum persönlichen Beratungsgespräch kann auch unkompliziert ein Telefon- oder Videotermin vereinbart werden.
  • Arbeitgeber können nach wie vor ihre freien Ausbildungsstellen der Arbeitsagentur melden.1.292 Bewerberinnen und Bewerber suchen noch eine Ausbildungsstelle. Die Arbeitsagentur unterstützt die Unternehmen mit Bewerbertagen und vielem mehr bei der Nachwuchsgewinnung.

Kubsch-von Harten: „Im nächsten Jahr fällt ein ganzer Abiturjahrgang an den Gymnasien aus. Umso wichtiger ist es für die Unternehmen, in diesem Jahr alle Chancen zu ergreifen und ihre Ausbildungsstellen auszuschreiben.“

Kontakt und Infos zur Berufsberatung

Alle Infos zur Berufsberatung und Ausbildungsvermittlung finden Interessierte auf der Website der Agentur für Arbeit Düsseldorf: https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/duesseldorf/berufsberatung Kontaktformular: Termin Berufsberatung

Arbeitslosigkeit

29.370 Arbeitslose waren im Juli bei der Agentur für Arbeit Düsseldorf und im Jobcenter registriert. Die Anzahl der arbeitslosen Frauen und Männer lag somit um plus 2,2 Prozent über der des Vormonats und um 4,1 Prozent über der des Vorjahresmonats.

Neben den Bestandszahlen werden auch die Zu- und Abgänge aus Arbeitslosigkeit innerhalb eines Berichtsmonats ausgewertet. Dabei ist vom großen Interesse, wie viele Menschen sich aus einer Erwerbstätigkeit heraus arbeitslos gemeldet haben und wie viele aus der Arbeitslosigkeit in eine Erwerbstätigkeit gegangen sind. Im Juli meldeten sich 1.907 zuvor erwerbstätige Personen arbeitslos, 12,5 Prozent weniger als vor einem Jahr im Juli und 11,7 Prozent mehr als im Vormonat. Durch die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit konnten im Juli 1.458 Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 10 Prozent weniger als im Juli 2024 und 4,4 Prozent weniger als im Vormonat Juni. Die Arbeitslosenquote stieg im Berichtsmonat Juli 2025 um 0,2 Prozentpunkte auf 8,1 Prozent. Im Juli vor einem Jahr lag die Arbeitslosenquote bei 7,9 Prozent.

Der Anstieg der Personengruppe der Jugendlichen fiel mit plus 11,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat und 11,7 Prozent gegenüber dem Vormonat sehr hoch aus. Somit gab es 197 Jugendliche mehr als noch vor einem Jahr im Juli und 207 mehr als vor einem Monat. Von Jugendarbeitslosigkeit betroffen waren im aktuellen Berichtsmonat 1.977 Personen.

Kubsch-von Harten: „Auch in diesem Jahr haben sich in den Sommerferien vermehrt junge Menschen arbeitslos gemeldet. Viele von ihnen haben gerade erst ihre Ausbildung abgeschlossen und bringen aktuelles Wissen aus den Betrieben und der Berufsschule mit. Sie werden nur kurz arbeitslos bleiben und schon bald eine neue berufliche Heimat in einem der vielen attraktiven Unternehmen in Düsseldorf finden.“

Im Berichtsmonat Juli 2024 lag die die Arbeitslosenquote bei den Jüngeren bei 6,1 Prozent. Die Quote beschreibt den Anteil der arbeitslosen Jugendlichen an den unter 25-jährigen Erwerbspersonen. Sie stieg im Vergleich zum Vormonat um 0,6 Prozentpunkte und im Vergleich zum Vorjahresmonat um 0,5 Prozentpunkte.

Stärkerer Anstieg der Arbeitslosigkeit in der Arbeitslosenversicherung

Leistungen aus der Arbeitslosenversicherung (SGB III) werden von der Agentur für Arbeit ausgezahlt, die Leistungen der Grundsicherung (SGB II) hingegen vom Jobcenter. Aktuell erhalten 10.923 Personen Leistungen aus der Arbeitslosenversicherung (SGB III). Das sind 4,7 Prozent mehr als im Vormonat und 14,9 Prozent mehr als vor einem Jahr. Grundsicherung gemäß SGB II erhalten im aktuellen Berichtsmonat 18.447 arbeitslose Personen. Hier gab es einen Anstieg von 0,7 Prozent zum Vormonat und ein Minus von 1,3 Prozent zum Vorjahr.

Personalbedarf

Die Düsseldorfer Arbeitgeber meldeten der Arbeitsagentur im Juli 1.147 neue Arbeitsstellen. Die Anzahl der neu gemeldeten Stellen lag somit um plus 21,2 Prozent über der Zahl des Vormonats und um 6,7 Prozent unter der des Vorjahres. Seit Beginn des Jahres wurden insgesamt 7.283 Stellen von den Düsseldorfer Unternehmen der Agentur für Arbeit zur Besetzung gemeldet. Das waren im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 1.731 Stellen weniger (-19,2 Prozent). Die Anzahl der Arbeitsstellen im Bestand sank im Vergleich zum Juni um 2,7 Prozent auf 4.258. Im Vergleich zum Juli vor einem Jahr gab es einen Stellenrückgang von 24,5 Prozent.

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