Düsseldorf – Bei einem Azubi-Speeddating blitzschnell zusammenfinden für eine Berufsausbildung im Handwerk – das funktioniert erprobter maßen ausgezeichnet: Dutzende Ausbildungsverhältnisse wurden bei den bisherigen sieben Veranstaltungen dieser Art in der Handwerkskammer Düsseldorf bereits eingefädelt. Beim letztjährigen Durchgang konnte ein Düsseldorfer Elektrotechnikunternehmen alleine acht seiner offenen Lehrstellen über diese Kontaktbörse besetzen.
Und auch die achte Auflage des Speeddatings am Dienstag in der HWK bot allen Anlass für ein positives erstes Fazit: „Mehr als 400 Jugendliche haben das Angebot wahrgenommen. Das Gros der knapp 70 Ausbildungsunternehmen, die ihr Angebot an Ausbildungsplätzen, Praktika und Einstiegsqualifizierungen in der Kammer präsentiert haben, berichtete uns, dass sie mit jungen Interessenten konkrete Einladungen in ihre Unternehmen verabreden konnten,“ freute sich der für Berufliche Bildung zuständige Geschäftsführer der Handwerkskammer, Dr. Christian Henke über reichlich Zuspruch und Anbahnungen. „Wir hatten durchgängig Gespräche an unserem Stand, und gehen von mindestens einem halben Dutzend Bewerbungen aus“, bestätigt Floria Bilsing den Eindruck. Die Personalreferentin von der Deutschen Oper am Rhein stellte am Georg-Schulhoff-Platz gemeinsam mit dem für Maskenbildnerei zuständigen Bereichsleiter mehr als ein Dutzend Ausbildungsberufe mit Bühnen-Bezug vor.
Erwartungsgemäß weniger massiert fiel die Neugier etwa auf den Gerüstbau aus, aber auch Patrick Elskamp vom Recruitment der Firma Teupe & Söhne GmbH zeigte sich zufrieden: „Wo Austausche waren, ist es auch konkret geworden.“ In die Kammer gekommen waren ganze Schulklassen, Abordnungen von Jugendberufshilfeeinrichtungen und jede Menge Einzelinteressenten. So wie Joyce Vdovic und Ariana Zulfi, die gezielt nach Optionen für eine Ausbildung zur Bürokauffrau fahndeten – und beim eigenen Lehrstellenangebot der gastgebenden Handwerkskammer fündig wurden. Selbst wo noch keine unmittelbare Ausbildungsperspektive mitgenommen wurde, dürfte das Ausbildungsevent für Mehrwert unter den Berufsanfängern in spe gesorgt haben: „Viele haben jetzt unsere Kontaktdaten und ein besseres Wissen, was sie in einem Baugewerk wie unserem erwartet,“ berichtete Willi Benders, der sein Bedachungsunternehmen aus Nettetal und den Ausbildungsberuf mit Hefthammer und Nageleisen vor allem als Energieeffizienz-Handwerk präsentierte. Und Sozialarbeiter Peter Kovacz von der Jugendberufshilfe Mettmann hat beobachtet, wie „seine“ Jungs und Mädels mit jedem „Date“ selbstbewusster wurden. „Das Interesse an ihnen, das die Arbeitgeber gezeigt haben, die Nachfrage nach Hobbies und Neigungen, das sind richtige Türöffner, um sie für eigene Schritte in ihre berufliche Zukunft zu ermutigen“.
Die Kammer wird auch die quantitativen Ergebnisse des Azubi-Speeddatings – sprich: die zustande gekommenen Hospitanzen und Lehrverhältnisse – nachhalten. Immerhin hatten die teilnehmenden Betriebe zusammengenommen 258 Ausbildungsstellen in drei Dutzend Ausbildungsberufen von der Anlagenmechanikerin bis zum Zahntechniker im Gepäck. 62 Betriebe boten Praktika, 20 Firmen Einstiegsqualifizierungen und 13 Betriebe ein Duales oder ein Triales Studium an, das die Lehre mit einem BWL-Studium und der Meisterfortbildung verknüpft.