Anklage gegen mutmaßlichen IS-Kämpfer mit Leitungsfunktion erhoben

Die Bundesanwaltschaft hat Anklage gegen einen Algerier erhoben, der als Mitglied der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) eine übergeordnete Position in einer Kampftruppe in Syrien eingenommen haben soll.

Die Bundesanwaltschaft hat Anklage gegen einen Algerier erhoben, der als Mitglied der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) eine übergeordnete Position in einer Kampftruppe in Syrien eingenommen haben soll. Die Karlsruher Behörde wirft Mohamed A. die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung im Ausland vor, wie sie am Montag mitteilte. Demnach hatte er sich schon 2013 dem IS angeschlossen.

In Syrien soll er an Kämpfen teilgenommen, IS-Kämpfer ausgebildet und Einsatzteams zusammengestellt haben. Einmal habe seine Kampfgruppe mehrere Menschen festgenommen, die der IS danach zum Tod verurteilt habe, hieß es weiter. A. habe zudem IS-Mitgliedern dabei geholfen, aus der Türkei nach Syrien einzureisen. Bei Gefangenenaustauschen habe er die Verhandlungen geführt.

Im Sommer 2015 soll A. dann nach Deutschland gekommen sein. Hier habe er Spenden für weibliche IS-Mitglieder gesammelt, die in Syrien inhaftiert waren. Insgesamt habe er zehntausend Euro weitergeleitet, erklärte die Bundesanwaltschaft, die ihm auch Verstöße gegen das Außenwirtschaftsgesetz vorwirft. Außerdem habe A. sich daran beteiligt, die Frauen aus den Gefangenenlagern auszuschleusen.

A. sitzt den Angaben zufolge seit Ende Juli in Untersuchungshaft. Bis dahin habe er wegen einer anderen Tat im Gefängnis gesessen, teilte die Bundesanwaltschaft mit. Die Anklage wurde vor dem Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts Düsseldorf erhoben.
© AFP

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