Thüringer Verdächtiger aus Reichsbürgernetzwerk vor möglichem Prozess gestorben

Vor seinem möglichen Prozess ist ein mutmaßliches Mitglied des Reichsbürgernetzwerks rund um Heinrich XIII. Prinz Reuß gestorben.

Vor seinem möglichen Prozess ist ein mutmaßliches Mitglied des Reichsbürgernetzwerks rund um Heinrich XIII. Prinz Reuß gestorben. Wegen Krankheit sei Norbert G. schon seit Januar von der Haft verschont worden, sagte eine Sprecherin des Oberlandesgerichts Frankfurt am Main am Donnerstag. Die Bundesanwaltschaft hatte gegen G. und neun weitere Angeschuldigte dort Anklage erhoben.

Insgesamt erhob sie Anklagen gegen 27 Menschen vor drei Oberlandesgerichten. Das Netzwerk soll geplant haben, die demokratische Ordnung mit Gewalt zu beseitigen. Der aus Thüringen stammende G. soll sich spätestens im September 2022 als Mitglied angeschlossen haben. Er habe der Organisation eine Gruppierung unterstellt, die er unter dem Namen „Heimatunterstützung Heberndorf HH“ gegründet habe, teilte die Bundesanwaltschaft bei Erhebung der Anklage im Dezember mit.

Die Gruppe sei zu einer sogenannten Heimatschutzkompanie geworden, die er geleitet habe. Neben der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung wurden ihm Waffendelikte vorgeworfen. Bei seiner Festnahme habe er mehrere illegale Waffen besessen.

Die Heimatschutzkompanien sollten den Ermittlerinnen und Ermittlern zufolge bei dem mutmaßlichen geplanten Umsturz zum Zug kommen. Das mutmaßliche Netzwerk war im Dezember 2022 aufgeflogen. Ende April soll vor dem Oberlandesgericht Stuttgart ein Prozess gegen neun mutmaßliche Mitglieder beginnen.

Gegen die prominentesten Verdächtigen, darunter Reuß selbst und die frühere AfD-Bundestagsabgeordnete und Richterin Birgit Malsack-Winkemann, soll in Frankfurt verhandelt werden. Allerdings ist das Zwischenverfahren dort noch nicht abgeschlossen, wie die Sprecherin sagte. Das bedeutet, dass über die Zulassung der Anklage noch nicht entschieden ist.

Auch das Oberlandesgericht München ließ die Anklage gegen acht Tatverdächtige noch nicht zu und setzte keine Hauptverhandlung an. Über G.s Tod hatte zuerst die „Zeit“ berichtet.
© AFP

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