Studie: Experten zufrieden mit Verständlichkeit von Haushaltsreden in Bundestag

Fachleute haben sich insgesamt zufrieden mit der Verständlichkeit von Haushaltsreden im Deutschen Bundestag gezeigt.

Kommunikationsfachleute haben sich insgesamt zufrieden mit der Verständlichkeit von Haushaltsreden im Deutschen Bundestag gezeigt. Die Reden der Abgeordneten während der Haushaltsdebatten im vergangenen September seien im Schnitt „etwas verständlicher“ als die Ansprachen von Vorstandschefs auf den Jahreshauptversammlungen der im Aktienindex DAX versammelten Konzerne gewesen, erklärte der Experte Frank Brettschneider von der Universität Hohenheim am Dienstag.

Brettschneider und sein Team untersuchten gemeinsam mit Journalistinnen und Journalisten des Deutschlandfunks knapp hundert Reden aus den Debatten zu den Einzelplänen des Haushalts, die im Bundestag gehalten wurden. Maßgeblich waren formale Verständlichkeitskriterien – also etwa die Fragen, in welchem Ausmaß Fach- und Fremdwörter verwendet wurden oder wie lang die Sätze waren.

Die Kommunikationsexperten, die ihre Analyse jährlich wiederholen, zeigten sich „im Ganzen zufrieden“. Die Politikerinnen und Politiker hätten in der Haushaltsdebatte im September mit Blick auf die Verständlichkeit das „hohe Niveau“ des Vorjahres gehalten, hieß es in der vom Deutschlandfunk in Köln veröffentlichten Mitteilung zu den Ergebnissen der gemeinsamen Studie.

Gleichwohl sei „bei einigen noch Luft nach oben“, erklärte Brettschneider weiter. Zwar seien etwa 70 Prozent der Bundestagsreden zum Haushalt „mindestens“ so verständlich wie die Ansprachen der DAX-Vorstandschefs auf den Hauptversammlungen des vergangenen Jahres gewesen. Daraus folge jedoch auch, dass 30 Prozent der Reden dieses Verständlichkeitsniveau verfehlten.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Hohenheim nutzen für ihre Analysen einen von Brettschneider und seinem Team entwickelten Verständlichkeitsindex. Dabei greifen sie auf Software zurück, die Reden oder andere Texte automatisch auswertet. Die Skala reicht von null oder schwer verständlich bis 20 oder leicht verständlich. Die Reden in der jüngsten Haushaltsdebatte des Bundestags kamen im Schnitt auf einen Wert von 15.
© AFP

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