Stefan Raab kehrt zum ESC zurück: Entertainer beteiligt sich an deutschem Vorentscheid

Fernsehmoderator Stefan Raab knüpft an alte Zeiten an und kehrt nach mehr als zehnjähriger Unterbrechung zum Eurovision Song Contest (ESC) zurück.

Der inzwischen 58-jährige Entertainer wird den deutschen Vorentscheid für den ESC 2025 mitorganisieren, wie der Norddeutsche Rundfunk (NDR) am Dienstag mitteilte. Raab beteiligt sich demnach gemeinsam mit dem NDR und dem Privatsender RTL an dem nationalen deutschen Auswahlverfahren, das bald beginnen soll.

Üblicherweise wird der deutsche Vorentscheid vom NDR im Auftrag der ARD organisiert. Eine Kooperation zwischen NDR und dem Privatsender RTL beim nationalen Auswahlverfahren gab es laut NDR zuletzt 2012, auch damals war Raab beteiligt. Einzelheiten zu dessen Rolle und der Ausgestaltung des Vorentscheids nannte der NDR am Dienstag allerdings zunächst noch nicht.

Laut Mitteilung wollen NDR und RTL die Neuerungen am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in der Schweizerischen Botschaft in Berlin im Detail bekanntgeben. Der ESC findet 2025 in Basel in der Schweiz statt. Zuvor laufen auf nationaler Ebene Vorentscheide, in denen die Teilnehmenden bestimmt werden. Im vorigen Jahr belegte der aus Ostwestfalen stammende Künstler Isaak für Deutschland beim ESC im schwedischen Malmö Platz zwölf.

Raab war in der Vergangenheit bereits mehrfach in verschiedenen Rollen am ESC beteiligt. Für den Sänger Guildo Horn komponierte er als ESC-Beitrag das Spaßlied „Guildo hat euch lieb“, mit dem dieser 1998 einen siebten Platz belegte. Beim ESC 2000 stand Raab mit dem Nonsens-Hit „Wadde hadde dudde da?“ selbst als Sänger auf der Bühne und schaffte den fünften Platz. Zudem produzierte Raab den deutschen ESC-Vorentscheid „Unser Star für Oslo“, aus dem 2010 die ESC-Gewinnerin Lena Meyer-Landrut hervorging.

Der jährlich ausgetragene ESC ist der weltweit am meisten beachtete Musikwettbewerb. Deutschland schnitt in den vergangenen Jahren oft enttäuschend ab und belegte im Finale meist einen der hinteren Ränge. Der europaweite Musikwettbewerb war 1956 – damals noch unter dem Namen Grand Prix Eurovision de la Chanson – im schweizerischen Lugano ins Leben gerufen worden.

Raab gehörte mit Sendungen wie „TV Total“ und „Schlag den Raab“ sowie Events wie der „Wok-Weltmeisterschaft“ und dem „TV Total Turmspringen“ über Jahre hinweg zu den führenden Entertainern im deutschen Fernsehen, zog sich aber 2015 aus dem Showgeschäft zurück. Erst im September feierte der gebürtige Kölner nach langer Pause sein Comeback als Entertainer.

In seiner neuen Show „Du gewinnst hier nicht die Million bei Stefan Raab“ im Streamingdienst RTL+ treten wöchentlich Kandidaten gegen den Moderator an. Zuvor war Raab bereits in einem Box-Schaukampf gegen die ehemaligen Spitzensportlerin Regina Halmich im Sender RTL erstmals seit seinem Abschied vom Fernsehen Ende 2015 wieder auf dem Bildschirm zu sehen.

Zuletzt kündigte RTL eine weitere Show mit Raab zusammen mit dem Komiker Michael Bully Herbig an. In der Game-Sendung mit dem Titel „Stefan und Bully gegen irgendson Schnulli“ sollen demnach Kandidatinnen und Kandidaten gegen die beiden Entertainer antreten. Die Live-Show soll erstmals am 21. Dezember zur Primetime – also ab 20.15 Uhr – bei RTL laufen.
© AFP

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