Kreis Unna beschließt „Masterplan Wohnungsbau“

Ende 2021 beschloss der Kreistag, dass ein „Masterplan Wohnungsbau" entwickelt werden soll.

Kreis Unna – Er sollte ein Fahrplan für die Zukunft sein, in dem aufgezeigt wird, wie die Wohnraumentwicklung im Kreis Unna bedarfsgerecht und nachhaltig umgesetzt werden kann. Jetzt ist er vom Kreistag beschlossen worden.

Der Masterplan gibt einen umfassenden Überblick über die Entwicklungen am Wohnungsmarkt, um mit den vielfältigen Herausforderungen bestmöglich umzugehen. Er bietet dazu ein umfangreiches Nachschlagewerk als Orientierungshilfe für Verwaltung, Politik, Wohnungsmarktakteure und interessierte Bürger.

Daten und Grundlagen

Der Masterplan zeigt, dass der Kreis Unna als Arbeits- sowie auch Wohnstandort an Bedeutung gewinnt und die Einwohnerzahlen leicht steigen. Zudem gibt es durch den demografischen Wandel einen Generationenwechsel vor allem in Einfamilienhäusern. Weitere Fakten sind: 49 Prozent des Wohnungsbestandes entstand in der Zeit zwischen 1950 und 1980 – viele Gebäude davon sind sanierungsbedürftig. 79 Prozent der Gebäude im Kreis Unna sind Ein- und Zweifamilienhäuser – besonders viele gibt es im ländlichen Raum.

Interessant mit Blick auf die zukünftige Wohnraumentwicklung ist: „Wohnraum an sich ist genug vorhanden – er wird nur nicht bedarfsgerecht genutzt“, so Dr. Sandra Maier, Sachgebietsleiterin Planung und Wohnungswesen. Viele Familien leben in kleinen Wohnungen und viele Ein- und Zweipersonenhaushalte in Wohnungen mit über 100 Quadratmetern Wohnfläche. Auch Preise sind ein Thema. Dabei zeigt der Masterplan: Grundsätzlich ist Wohnen im Kreis Unna günstiger als im Vergleich zu vielen Großstädten. Jedoch steigen auch im Kreis Unna die Mieten sowie die Grundstückspreise bedingt durch die Zinsentwicklung, den steigenden Preisen für Baumaterial und Bauleistungen sowie eines höheren qualitativen Anstieges an Anforderungen an das Bauen.

Handlungsfelder

Aus diesen und weiteren Daten sowie in mehreren Workshops herausgearbeitet, sind vier übergeordnete Handlungsfelder abgeleitet worden, die Aufgabenbereiche oder Herausforderungen beschreiben. Sie legen den strategischen Rahmen für weitere Überlegungen fest. Die Handlungsfelder sind: Wohnungsneubau und Flächenentwicklung, Wohnungsbestand, Bezahlbares Wohnen und Querschnittsthemen. Im ersten Handlungsfeld könnten so etwa bestehende Nachverdichtungspotentiale durch den Aufbau eines kreisweiten Baulückenkatasters erfasst werden. Ein weiteres Beispiel aus dem Handlungsfeld Wohnungsbestand wäre, den Generationenwechsel durch die Schaffung alternativer Wohnangebote zu unterstützen. Eine Option wäre auch, bezahlbaren Wohnraum außerhalb der Wohnraumförderung zu ermöglichen. Zum Beispiel durch Kostensenkung bei Baugrundstücken durch den Einsatz von Erbbaurechten.

Jetzt liegt es beim Kreis Unna und vor allem auch den kreisangehörigen Kommunen, die richtigen Schlüsse aus dem Konzept zu ziehen und die nächsten Schritte auf dem Weg in die Zukunft gemeinsam zu planen.

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