Mönchengladbach – Ihre eigene Museumsausstellung gestalten – diese Chance haben sicher nicht viele Menschen. Diese Möglichkeit bietet jetzt das Museum Schloss Rheydt allen Interessierten bei der Planung der neuen stadtgeschichtlichen Ausstellung.
Klar, Stadtgeschichte hat ihre historischen Eckdaten: Stadtgründung, Stadtgrenzen und Menschen, die mit ihren Entscheidungen die Geschicke einer Stadt in der Hand hielten. Doch vor allem wird Stadtgeschichte durch die vielfältigen Menschen geprägt, die in ihr leben, die in ihr Dinge erleben. Und genau hier setzt die „Planwerkstatt“ für eine neue Konzeption der stadtgeschichtlichen Ausstellung des Museums Schloss Rheydt an.
„Wir möchten mit verschiedenen Gruppen und Menschen diskutieren. Wir möchten verschiedene Perspektiven zusammenbringen“, sagt Museumsleiter Dr. Karlheinz Wiegmann. „Dabei geht es um die Fragen: Welche Geschichten sind typisch für Mönchengladbach? Welche Orte, Menschen oder Ereignisse prägen unsere Stadt? Welche Objekte gehören unbedingt in die Ausstellung? Und vieles mehr. Das Museum soll ein Ort sein, an dem Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander verbunden werden.“ Und bei den Antworten auf all diese Fragen können sich alle Interessierten aktiv bei der „Planwerkstatt“ einbringen.
„Die „Planwerkstatt“ passt auch bestens zu unserem Stadtjubiläum in diesem Jahr. Hier bilden wir ja auch ab, dass Mönchengladbach durch die Vielfalt der Stadtteile und ihrer Menschen geprägt wird“, sagt Oberbürgermeister Felix Heinrichs zum Start der „Planwerkstatt“ Ende März. „Ich bin gespannt, wie das vermutlich auch bei der neuen Ausstellung zum Tragen kommt. Und freue mich schon jetzt auf die Ergebnisse und die Eröffnung.“
Am Sammelsonntag, den 13. April, gibt es dabei zum Beispiel die Möglichkeit selbst Objekte mitzubringen, erklärt Wiegmann: „Fotografien, Dokumente oder besondere Gegenstände, die eine Geschichte über Mönchengladbach erzählen – wir sind gespannt, was an Objekten dabei sein wird. Nicht jedes Erinnerungsstück wird dabei den Weg in die Sammlung finden können. Letztlich geht es aber auch um den Austausch.“
Auch Oberbürgermeister Felix Heinrichs hat schon etwas mitgebracht: Zwei Straßenschilder der ehemaligen Lettow-Vorbeck-Straße beim Bunten Garten. Diese wurden nach der Umbenennung in „Am Rosengarten“ demontiert.
„Wir können uns vorstellen, dass in neuen Räumen gar nicht so viele Dinge und Geschichten dauerhaft zu sehen sein werden“, erläutert Wiegmann erste Ideen. „Viel mehr soll es Raum zum Austausch und für flexible Einrichtungen geben. Bei manchen Themen kann es dann auch mal um konkretes Anfassen oder Erleben gehen.“
Jetzt heißt es aber erst einmal für alle Interessierten mitzugestalten und weitere Ideen einzubringen. Bis zum Ende des Jahres möchte das Museumsteam daraus ein Gesamtkonzept erstellen.