Großer Andrang beim Saisonauftakt an der Luisenhütte

Museumsfest lockt geschätzt knapp 2.500 Menschen zum Industriedenkmal

Lüdenscheid – Ein kurzer Regenschauer hat die gute Stimmung beim offiziellen Saisonauftakt an der Luisenhütte nicht getrübt. Angenehme 20 Grad Celsius lockten nach Schätzungen des Fachdienstes Kultur und Tourismus des Märkischen Kreises etwa 2.500 Menschen zur historischen Hochofenanlage nach Balve-Wocklum.

So kann es gerne weitergehen. Darin waren sich die Organisatoren des Fachdienstes Kultur und Tourismus des Märkischen Kreises einig, als sie am Abend eine erste Zwischenbilanz des Museumsfestes zogen. „Wir hatten insgesamt richtig schönes Wetter. Toll, dass unter den vielen Besuchern auch so viele Familien mit Kindern waren“, berichtet Bernadette Lange. Ein Indiz für die gute Resonanz: Am Nachmittag waren neben Brot auch Kaffee und Kuchen ausverkauft, den der Schwimmverein Wasserfreunde Balve verkauft hatte. Für die kulinarische Seite war generell bestens gesorgt: die Imker boten Getränke und Bratwurst an. Herzhafte Spezialitäten kamen zudem vom türkisch-islamischen Verein Balve.

Seit 2013 wird das Museumsfest an der ältesten mit vollständig erhaltener Einrichtung erhaltenen Hochofenanlage Deutschlands gefeiert. Mit zwei Ausnahmen. Denn aufgrund der Corona-Pandemie musste die Veranstaltung in den Jahren 2020 und 2021 pausieren. Schon im Vorjahr kamen, seinerzeit bei großer Hitze, etwa 1.700 Besucher zum Saisonauftakt zur Luisenhütte. Diesmal waren die Temperaturen bei knapp 20 Grad Celsius angenehmer – und die Besucherzahlen geschätzt deutlich höher. Über den Tag verteilt kamen etwa 2.500 Menschen, die eine gute Zeit an der Luisenhütte verbrachten.

Sehr zur Freude von Landrat Marco Voge, der im Beisein der Kreisdirektorin Barbara Dienstel-Kümper das Museumsfest offiziell eröffnete. „Den Müttern alles Gute zum Muttertag. Freuen Sie sich auf einen wunderschönen Tag vor historischem Ambiente. Danke an unser Team des Fachdienstes Kultur und Tourismus für die Organisation sowie bei allen, die zum gelungenen Rahmenprogramm beitragen. Ein Tag unter Freunden. Denn unsere Freunde aus den Partnerkreisen Ratibor und Elbe-Elster verwöhnen uns mit Spezialitäten aus ihrer Heimat.“

Nach mehr als zehn Stunden waren Mariola Wolnik, Grzegorz Mederski, Zuzanna Szreder und Co. aus dem polnischen Partnerkreis Ratibor am Samstag im Märkischen Kreis angekommen. „Wir fühlen uns hier immer sehr wohl“, sagt Zuzanna Srzeder. Der Verein Obere Oder hatte die mittelalterliche Burg Racibórz nachgebaut. Die Nachfahren der slawischen Wikinger, die Drengs, zeigten bei der Saisoneröffnung das Leben wie vor 1.000 Jahren. Zu sehen waren Lederverarbeitung, Töpferei und Münzprägung. Im Lager auf der Wiese neben der Möllerrampe fanden außerdem eine Waffenschau mit Kampfvorführungen statt.

Janine Niederstraßer, Philipp Strelitz, Brot-Sommelier Paul Müller und Bernd Woite waren als „B(r)otschafer“ aus dem brandenburgischen Landkreis Elbe-Elster zu Gast. Müller berichtete nicht nur über die Geschichte des Brotes und der knapp 3.200 deutschen Sorten, sondern auch darüber, welches Brot zu welchem Gericht und Anlass passt. Natürlich waren entsprechende Kostproben möglich. Am Nachmittag war sämtliches Brot zur Freude aller verkauft.

Gut angenommen wurden die von Susanne Rauchholz, Christa Möntmann und Detlef Becker geleiteten Führungen durch das Industriemuseum. Die Kinder hatten viel zu entdecken: Beim Zinnguss in der Gießhalle entstanden Anhänger, Schmuckstücke und Münzen. In der Mitmachschmiede durften sie Messer schmieden und als Erinnerung mit nach Hause nehmen. Am Stand der Kreisimker informierte der Verein über Bienen. Am Kreativstand des Museums konnten fertige Insektenhotels mit nach Hause genommen werden. Je wärmer es wurde, desto mehr wurde auch der Barfußpfad des Naturparks Sauerland Rothaargebirge angenommen. Am Infostand informierte der Naturpark über die Wander- und Erlebnismöglichkeiten im größten Naturpark Nordrhein-Westfalens.

Ein Höhepunkt war zudem die Sauresani-Zirkus-Show mit einer fröhlichen Mischung aus Clownerie, Jonglage, Einrad-Artistik und Akrobatik. Bei der Zirkus-Schule machten viele Kinder mit und eroberten Drehteller, Diabolos, Jonglierbälle, Einräder und vieles mehr. Für die musikalische Untermalung des Museumsfestes sorgten das Saxophonquintett des Musikvereins Garbeck sowie der gemischte Chor Barditus aus Sundern-Allendorf.

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