Kreis Viersen stellt hydrogeologisches Gutachten für Kempen-Voesch vor

Überdurchschnittlich hohe Niederschlagsmenge führt zu steigendem Grundwasser und nassen Kellern Kreis Viersen.

Kreis Viersen – Die anhaltend hohen Niederschläge seit Herbst 2023 haben in vielen Regionen des Niederrheins zu hohen Wasserständen sowohl im Grundwasser als auch in Oberflächengewässern geführt. Auch die in einem natürlichen Niederungsgebiet gelegene Siedlung in Kempen-Voesch war und ist von hohen Wasserständen geprägt, die hier zu einer Vielzahl von Häusern mit nassen Kellern geführt haben.

„Uns als Kreis Viersen war es wichtig, den Anwohnerinnen und Anwohnern in Kempen-Voesch eine exakte und objektive Beurteilung zur aktuellen Situation geben zu können“, sagt Landrat Dr. Andreas Coenen. „Die vorliegenden Ergebnisse des von uns daher in Auftrag gegebenen Gutachtens lassen nun einen klaren Schluss zu: Grund für das Wasser in vielen Kellern sind nicht der Biber und die Biberdämme hier in der Region, was vielfach befürchtet wurde.“

Beauftragt wurde auf Kosten des Kreises Viersen das Fachbüro ahu GmbH Wasser – Boden – Geomatik aus Aachen. Parallel wurden mehrere Gespräche mit der Stadt Kempen und betroffenen Anwohnerinnen und Anwohnern geführt. Die grundlegenden Ergebnisse der Auswertungen können dabei auch auf andere Gebiete mit Vernässungen im Kreis Viersen übertragen werden.

„Die derzeit überdurchschnittlich hohen Niederschlagsmengen führen zu stark ansteigenden Grundwasserständen. In den vergangenen elf Monaten sind insgesamt 1.060 mm Niederschlag gemessen worden“, sagt Dr. Bernd Steinweg, Leiter des Amts für Umweltschutz des Kreises Viersen, bei der Vorstellung des Gutachtens. „Das sind rund zwei Badewannen voll Wasser auf einen Quadratmeter mehr als normalerweise.“

Die Regenmenge hat zu einer vollständigen Wassersättigung der lehmigen Böden geführt, die die Niederschlagsmengen nicht rasch genug in das tiefer liegende Grundwasser absickern lassen konnten. Daraus erfolgten ausgedehnte Oberflächenvernässungen und Überlastungen von lokalen Grabensystemen, die – auch aufgrund des geringen regionalen Gefälles – das Wasser nicht ausreichend schnell ableiten konnten. Bei Gebäuden in der betroffenen Siedlung Kempen-Voesch ohne intakte Wannenabdichtungen der Kellerräume kam es daher flächig zu Grundwasseraustritten durch die Bodenplatte und die Wände.

Eine gemeinsame Informationsveranstaltung des Kreises mit der Stadt Kempen für die betroffenen Bürger wird noch zeitnah vor den Sommerferien stattfinden.

 

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