Krefeld – Zum Auftakt gibt es kostenfreie Tütchen mit unterschiedlichen Pflanzensamen. „Mit dem Projekt der Stadt Krefeld in Kooperation mit dem Verein Werkhaus und der Aktion Essbares Krefeld wollen wir allen Interessierten die Möglichkeit geben, die Freude am Gärtnern und Ernten im eigenen Garten zu entdecken“, so Jule Mommert von der Mediothek Krefeld. Nebenbei soll so ein Bewusstsein für Umwelt und Nachhaltigkeit geweckt sowie an das Thema Biodiversität herangeführt werden. „Langfristig soll ein Kreislauf entstehen, indem ein Teil des gewonnenen Saatguts wieder zurückgebracht wird“, sagt Mediotheks-Mitarbeiterin Saskia Schumann.
Saatgut zum Nachzüchten
Die Samenbörse in der Mediothek findet sich neben dem Eingang in einem alten Zettelkasten. Wo früher Bibliotheksnutzer nach Büchern suchten, finden sie heute kleine Tütchen mit Samen. Die ersten 1.200 Samentütchen sind bereits bestückt. „2.000 sollen es insgesamt werden“, sagt Philine Barrawassser von der städtischen Stabstelle Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Umweltbildungsarbeit. Gurke, Schnittlauch, Tomaten, Kräuter und „Bienenwiese“ stehen auf den jeweiligen Fächern. Die Pflanzen passen klimatisch in die niederrheinische Region. „Es ist wichtig, dass es sich um Saatgut handelt, das nachzüchtbar ist“, betont Lars Kirsten vom Fachbereich Umwelt und Verbraucherschutz. Dieser Aspekt ist für das Projekt wichtig, weil nach der Ernte im Herbst neue Samen wieder in die Mediothek gebracht werden sollen. Auf diese Weise könne ein Kreislauf mit samenfestem Saatgut entstehen. Dieses Saatgut hat den Vorteil, dass es sich zuverlässig vermehren lässt.
Fotos von den eigenen Pflanzen
In der Mediothek Krefeld kann während der Öffnungszeiten kostenfrei das samenfeste Saatgut mitgenommen werden – in Haushalts üblichen Mengen. „Es soll ein Anreiz sein, es einfach mal auszuprobieren“, sagt Katrin Blewaska vom Verein Werkhaus. Zuhause wird das Saatgut zur passenden Zeit im Garten oder auf dem Balkon ausgesät. Eine kleine Anleitung zur Aussaat gibt es kostenfrei in der Mediothek. Nach der Ernte kann aus den Pflanzen Saatgut gewonnen werden und in dafür vorgesehenen Tütchen in der Mediothek abgegeben werden – Tütchen, die mit einem Zettel versehen sind, auf dem die wichtigsten Daten zum Saatgut eingetragen werden können. Wer über sein privates Gartenprojekt berichten möchte, kann mit dem Auftakt im März Fotos per E-Mail an mediothek@krefeld.de senden, die dann in den sozialen Netzwerken der Mediothek gepostet werden.
Zur Eröffnung der Saatgutbibliothek am 2. März wird um 12.15 Uhr Markus Schink vom Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt einen Vortrag halten und spannende Einblicke in die Welt des Saatgutes geben. Im Anschluss steht er für Fragen zur Verfügung. Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Teilnahme ist kostenfrei. Zusätzlich wird die „Essbare Stadt“ von 11.30 Uhr bis 14 Uhr mit einem Stand im Foyer vor Ort sein und über das Projekt „Essbare Kre-Felder“ informieren. Im Rahmen des Projekts „Essbare Stadt“ können bis Ende Februar über das Stadtmarketing Hochbeete, Ackerflächen oder essbare Pflanzen gemeldet und Patenschaften übernommen werden, um ein durch die Stadt gestelltes Hochbeet zu bepflanzen. Anmeldungen von Beeten und Beetpatenschaften sind unter www.krefeld.de/beete möglich. Weitere Infos zum Projekt und Hinweise auf Workshops und Veranstaltungen gibt es unter https://www.essbares-krefeld.de/.
An dem Projekt Saatgutbibliothek sind die Mediothek Krefeld, der städtische Fachbereich Umwelt und Verbraucherschutz, die städtische Stabsstelle Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Umweltbildungsarbeit und der Verein Werkhaus mit der Aktion „Essbare Stadt“ beteiligt.