Krefeld – Vorerst ziehen die Stadtmöbel auf die Rheinstraße, auf den Theaterplatz und den Von-der-Leyen-Platz. Zukünftig können sie auch an anderen Orten genutzt werden. Im Sommer 2022 hatte die Stadt Krefeld gemeinsam mit unter anderem der Hochschule Niederrhein und dem Kommunalbetrieb Krefeld (KBK) ein Pilotprojekt mit drei mobilen Stadtmöbeln auf dem Rathausplatz begonnen. Die Elemente wurden rege genutzt. Durch Fördergelder konnten nun 37 leicht modifizierte Elemente angeschafft werden. „Wir werten durch die neuen Stadtmöbel die Innenstadt weiter auf und bringen gleichzeitig wichtiges Grün in die City“, erklärt Claire Neidhardt, Leiterin des Stadtmarketings. „Das Pilotprojekt hat gezeigt, wie vielfältig der Einsatz der Elemente sein kann. Ob bei Veranstaltungen, in der Fußgängerzone oder zur temporären Platzgestaltung – die Stadtmöbel sind flexibel nutzbar.“
Elemente können mithilfe eines Hubwagens ihren Standort verändern
Die Module bauen auf einem Baukastensystem auf. Fast immer werden große Blumenkübel mit Bänken kombiniert. Es gibt aber auch Varianten nur mit Beeten oder sogar zusätzlich mit Rankgittern. Die Stadtmöbel laden ein, sich niederzulassen, kühlen aber gleichzeitig den Stadtraum ab, sorgen für Flächenentsiegelung und werten darüber hinaus das Stadtbild auf. Das Besondere: Die Elemente können mithilfe eines Hubwagens unkompliziert ihren Standort verändern. „Wir probieren jetzt in einem ersten Schritt Plätze aus, es ist aber geplant, dass das Mobile Grün perspektivisch im Stadtgebiet umziehen wird“, erklärt Neidhardt. „Ein Umzug auf den Joseph-Beuys-Platz ist zum Beispiel schon vorgesehen.“
Projektgruppe entwickelte Designs und Module
Entstanden sind die Designs und Module in einer gemeinsamen Projektgruppe. Neben dem Stadtmarketing sind Akteure aus dem Klimastab, dem Fachbereich Umwelt und Verbraucherschutz, dem Fachbereich Stadt- und Verkehrsplanung und dem Kommunalbetrieb Krefeld (KBK) dabei. Mit Nicolas Beucker, Professor an der Hochschule Niederrhein, und Design-Student Lucas Brux wurde das Entwicklerteam außerdem durch Kreativpioniere verstärkt. Im Rahmen des „Kompetenzzentrums Social Urban Design“ (SOUND) hatten sie das Design für die mobilen Anlagen entwickelt. Dazu untersuchten sie zuerst vorhandene Elemente von Herstellern aus den Niederlanden, aus Norwegen, der Schweiz, aus Tschechien, aus Spanien und aus Deutschland. Anschließend nahmen sie die Krefelder Innenstadtarchitektur in den Blick. Über die „Krefelder Ansichten“ entstanden letztendlich die Krefelder Module. Sie greifen nun die prägnante, horizontale Fassadengliederung typischer klassizistischer Krefelder Stadthäuser auf und verbinden die Stadtmöblierung mit der umgebenen Architektur.
„Nach dem Pilotprojekt haben wir die Materialien, vor allem das Holz, noch einmal auf Grundlage unserer Erfahrungswerte angepasst“, erklärt Claire Neidthardt. „Wir hatten das Gefühl, dass das Holz zu schnell Patina annimmt. Hier die richtige Holzart zu finden, hat einige Zeit in Anspruch genommen.“ Außerdem haben die Planer einen Graffitischutz ergänzt. Bis Ende Februar soll das Aufstellen der Stadtmöbel durch den KBK abgeschlossen sein. Das Projekt „Mobiles Grün“ wird durch das Landesprogramm zur Stärkung der Innenstädte und Zentren finanziert. Für neue Beleuchtungselemente, verschönerte Fassaden und die mobilen Anlagen wurden der Stadt Mittel von rund 200.000 Euro genehmigt.