Krefeld – Das Winterhilfsprogramm bietet Unterstützung für jene Menschen, die ohne Obdach sind oder ihren Lebensmittelpunkt überwiegend auf der Straße haben. Zusätzlich zu der Notschlafstelle „Obdach Krefeld“ an der Feldstraße hat die Stadtverwaltung gemeinsam mit dem Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) eine Frauenunterkunft eingerichtet. An mehreren Stellen gibt es Tagesaufenthalte und Nachtaufenthalte mit beheizten Räumen. Alle Aufenthalts-Angebote sind ganzjährig kostenfrei nutzbar, viele Träger werden dabei durch städtische Förderung unterstützt. „Niemand muss in Krefeld auf der Straße leben. Wir bieten unsere Hilfe an und haben dafür die enge Abstimmung mit SkF, Diakonie, Emmaus und Caritas gesucht. Wir können mit unserem gemeinsamen Hilfsprogramm auf den Erfahrungen der vergangenen Jahre aufbauen und passen es immer wieder den akuten Bedarfen an. Besonders wichtig ist, dass wir schutzbedürftigen Frauen nun eine getrennte Unterkunft anbieten können“, betont Sozialdezernentin Sabine Lauxen.
Streetworker versuchen Obdachlose zu Aufenthalt an Feldstraße zu bewegen
Die Abteilung Streetwork der Stadtverwaltung ist regelmäßig auf den Straßen der Innenstadt und in den Außenbezirken unterwegs und weist Bedürftige auf Hilfsangebote hin. Bei der Fahrt mit Bus und Pkw werden obdachlose Menschen angesprochen. Wenn die Streetworker von Bürgern über Personen informiert werden, die hilfebedürftig erscheinen, suchen sie die entsprechenden Menschen auf und machen auf die Unterstützungsangebote aufmerksam. Personen, die die Nächte im öffentlichen Raum verbringen, werden dazu bewegt, die Notschlafstellen der Stadt an der Feldstraße oder der Caritas an der Melanchthonstraße aufzusuchen. In besonders regnerischen und kalten Nächten werden heiße Getränke, Schlafsäcke, Planen und Decken an jene Menschen verteilt, die sich weigern, eine Notunterkunft zu nutzen.
Das Obdach Krefeld an der Feldstraße ist durchgehend geöffnet und bietet 90 Übernachtungsplätze. Die Schlafbereiche sind in den Abendstunden zugänglich. Täglich wird zwischen 21 und 22 Uhr heißer Tee ausgegeben, ab 21.30 Uhr werden die obdachlosen Menschen dann aufgenommen. Die Menschen haben die Möglichkeit, in einem geschützten Rahmen die Nacht zu verbringen, Dusche und WC zu nutzen und ihre Wäsche zu waschen und zu trocknen. Die Nutzung der Sanitäreinrichtungen ist im Obdach rund um die Uhr möglich. In eingeschränktem Maße können auch Personen mit ihrem Hund aufgenommen werden. Die Stadtverwaltung hat für die Notschlafstelle jüngst eine größere Zahl an neuen Schlafsäcken gekauft, um für den Winter gewappnet zu sein.
Nutzerinnenzahlen in neuer Frauenunterkunft steigen
Durch den Sozialdienst katholischer Frauen wird die neue Frauenunterkunft betrieben, deren Nutzerinnenzahl in den vergangenen Tagen gestiegen ist. Zur Einrichtung gehören ein Tagesaufenthalt mit Beratungsräumen im Erdgeschoss, ein Übernachtungsangebot als Notschlafstelle im ersten Geschoss sowie Wohnungen im zweiten und dritten Stock. Hier können Frauen, die schon Fuß gefasst haben, für eine Übergangszeit wohnen, bis sie in eine eigene Wohnung vermittelt werden. Das Haus liegt zentrumsnah, die genaue Adresse wird zum Schutz der Frauen nicht bekannt gemacht. Alle Streetworker sind allerdings darüber informiert und können entsprechend vermitteln. Zum Konzept gehört, dass die Einrichtung abgeschlossen ist und eine Videokamera vor dem Eingang installiert ist, so dass das Team sehen kann, wer eintreten will.
Die Diakonie bietet an der Lutherstraße 18 einen Tagesaufenthalt für Wohnungslose und Obdachlose mit 30 Plätzen im beheizten Aufenthaltsraum an. Geöffnet ist der Tagestreff ab Dezember täglich von 7 bis 21 Uhr, auch an Sonntagen und Feiertagen. Der Tagesaufenthalt ist ein sicherer Aufenthaltsort für alle Menschen, die den Strapazen der Straße für einige Zeit entfliehen möchten. Die Klienten können dort kalte und warme Getränke erhalten, Sanitäreinrichtungen nutzen und kostenfrei duschen. In Spinden können persönliche Gegenstände gelagert werden, auch Waschmaschinen und Trockenmöglichkeiten sind vorhanden. Die Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter vermitteln von dort auch in weitere Hilfsangebote, einmal wöchentlich gibt es eine Beratungssprechstunde.
Caritas bietet Übernachtung für zwölf Klienten
Mit der Notschlafstelle der Caritas an der Melanchthonstraße für Menschen mit Suchterkrankung steht ein weiteres Übernachtungsangebot zur Verfügung. Die Notschlafstelle bietet bei Einlasszeiten täglich von 21 bis 23 Uhr Übernachtungsmöglichkeiten für zwölf Klienten. Sie dient als Schutz und Ruheraum für die sie aufsuchenden Menschen. Die Mitarbeitenden der Notschlafstelle sind Ansprechpartner in Krisensituationen und bei persönlichen Belangen. Sie bieten sich als Gesprächspartner an und können Hilfestellungen bei Problemen geben, gemeinsam mit den Klienten Lösungsmöglichkeiten entwickeln und Kontakt zu anderen Institutionen herstellen. Zusätzlich zur Übernachtung werden dort in einem gewissen Umfang Lebensmittel angeboten, es gibt die Möglichkeit zur Körperhygiene und Gesundheitsprophylaxe.
Das Café Pause der Caritas im Drogenhilfezentrum ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Es versteht sich als szenenahes, akzeptanzorientiertes Unterstützungsangebot für Drogen konsumierende Menschen. Das Café dient den Besuchenden als Schutz- und Ruheraum und bietet Überlebenshilfen, die von jedem individuell genutzt werden können. Angeboten werden dort auch Essen und Trinken, Ausgabe von Lebensmittelspenden, lebenspraktische Hilfen, Gesundheitsprophylaxe, Vermittlung in andere Hilfesysteme und Information über andere Hilfsangebote sowie Waschmaschinen und Duschen.
Emmaus bietet im Tagestreff „Die Brücke“ an der Tannenstraße 69 fünfmal wöchentlich einen warmen Aufenthalt für Menschen von der Straße und generell für Bedürftige und einsame Menschen. Die Öffnungszeiten sind dienstags bis freitags von 14 bis 16 Uhr, samstags von 11 bis 13 Uhr. Der Emmaus Tagestreff wird aus Spenden und Landesmitteln finanziert. Der Fokus liegt auf einem warmen Aufenthaltsort, in dem Begegnung untereinander geschehen kann. Es gibt dazu Kaffee und Kleinigkeiten zu essen.
Bahnhofsmission Anlaufstelle zentral am Hauptbahnhof
Die Bahnhofsmission der Diakonie an der Adresse Am Hauptbahnhof 1a ist von Montag bis Freitag von 8.30 bis 11.30 Uhr geöffnet. Dort werden kleine Hilfen angeboten, und es wird an andere Beratungsstellen vermittelt. Die Bahnhofsmission ist auch für Menschen zugänglich, die eine eigene Wohnung haben, aber von Energiesperren, Armut oder Einsamkeit betroffen sind. Darüber hinaus werden in allen Einrichtungen der diakonischen Wohnungsnotfallhilfen Sachmittel der Kältehilfen ausgegeben. Die Kontaktdaten der städtischen Obdachlosenhilfe sind auf der Website unter https://service.krefeld.de/obdachlosenhilfe zu finden.