Krefelder Preis für Fantastische Literatur

Der mit 10.000 Euro dotierte Krefelder Preis für Fantastische Literatur wird 2025 an die Autorin Theresa Hannig für ihr Buch „Parts Per Million - Gewalt ist eine Option" verliehen.

Krefeld – Darin schildert sie den Wandel von einem friedlichen Klima-Aktivismus hin zu einem radikalen Klima-Terrorismus in einem zukünftigen Deutschland. „Das Buch von Theresa Hannig zeigt auf erschreckende Weise, wie aktuell und gesellschaftskritisch die fantastische Literatur sein kann“, sagt Jury-Mitglied Oberbürgermeister Frank Meyer. Mit der Stiftung des Krefelder Preises für Fantastische Literatur möchte die Stadt Krefeld hochwertige Geschichten aus der Fantastik für eine breitere Öffentlichkeit entdecken und vor allem Kinder und Jugendliche für Literatur begeistern. Die Verleihung findet am Samstag, 2. August, auf Burg Linn in Krefeld statt. Neben dem Preisgeld wird Theresa Hannig das Pentagondodekaeder verliehen, die Nachbildung eines rätselhaften Objekts aus der Römerzeit, dessen Funktion bis heute unbekannt ist. Das Original befindet sich im Bestand des Archäologischen Museums Krefeld.

„Dieser Preis ist eine gigantische Ehre. Ich bin unfassbar dankbar, dass die Jury „Parts Per Million“ ausgewählt hat“, freut sich Hannig. Es zeige ihr, dass Fantastik das richtige Genre sei, um Zukunftsfragen auszuloten, zu erforschen und durchzuspielen, die so unangenehm seien, dass wir diese im Alltag lieber verdrängen würden. „Fantastik kann als Mittler zwischen gegenwärtiger Resignation und hoffnungsvoller Zukunft stehen. So hoffe ich auch, dass dieser Preis der Klimakrise und ihrer Bewältigung wieder mehr Aufmerksamkeit verschafft“, sagt Hannig. Für ihre literarische Arbeit wurde die gebürtige Münchnerin, Jahrgang 1984, schon mehrfach ausgezeichnet, zuletzt erhielt sie 2025 bei der Leipziger Buchmesse für „Parts Per Million“ den renommierten Seraph-Preis sowie 2023 den Tassilo-Kulturpreis der Süddeutschen Zeitung. Nach ihrem Studium der Politikwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität in München arbeitete sie unter anderem als Softwareentwicklerin sowie als Projektmanagerin von Solaranlagen und Lichtdesignerin, seit 2017 hauptberuflich als Autorin. Hannig lebt in Fürstenfeldbruck.

Hohe Reputation unter Autoren und Verlagen

Der mit 10.000 Euro dotierte „Krefelder Preises für Fantastische Literatur“ zeichnet Werke in deutscher Sprache aus, die in herausragender Weise sich mit Inhalten der Fantastik beschäftigt, also mit Sagen, Märchen, Fantasy, Science-Fiction und anderen übernatürlichen Themen. „Der Preis hat einen Ruf wie ein Donnerhall. Es ist ein Traum für Autoren, ihn zu gewinnen. Alleine auf der Shortlist zu stehen, ist ein Ritterschlag. Es gibt keinen so hoch dotierten Fantastik-Preis im Land“, sagt Bernhard Hennen, Schirmherr der Preisverleihung und Fantasy-Bestseller-Autor aus Krefeld. Die Auszeichnung genießt inzwischen landesweit eine so hohe Reputation unter Autoren und Verlagen. Sie fragen bei der Stadt regelmäßig nach, wann die nächste Bewerbungsrunde für die Verleihung beginnt. „Wir wollten ein literarisches Genre, das große Popularität genießt, angemessen würdigen und Krefeld in der Fantasy-Szene auf die Landkarte bringen. Mit der Auszeichnung von Theresa Hannigs brisantem Roman kommen wir diesen Zielen wieder einen Schritt näher“, betont Frank Meyer. Der Preis wird nun zum dritten Mal verliehen.

Die Jury setzt sich zusammen aus Krefelds Oberbürgermeister Frank Meyer, Isa Theobald, Autorin und erste Vorsitzende des Phantastik-Autoren-Netzwerk, Boris Koch, Autor und Preisträger des Krefelder Preises für Fantastische Literatur 2023, Simon Hoffmann, Leiter der Mediothek Krefeld, und Matthias Ackermann, Museumspädagoge am Museum Burg Linn in Krefeld.

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