Krefeld: MSM-Schüler tüfteln mit 3D-Druckern

Zehn Schülerinnen und Schüler des Maria-Sibylla-Merian-Gymnasiums nahmen am 3D-Drucker-Workshop im "MakerSpace" der Hochschule Niederrhein teil.

Krefeld – Der 3D-Drucker surrt, während er sich allmählich vorarbeitet und dabei ein kleines, dreidimensionales Plastikobjekt formt. Das eintönige Geräusch nimmt beinahe den ganzen Raum ein, in dem die zehn Jugendlichen des Maria-Sibylla-Merian-Gymnasiums werken. Sie sind dabei so konzentriert, dass sie das Reden eingestellt haben. Die Schülerinnen und Schüler gleichen ihre Vorlagen auf dem Computer ab und linsen immer wieder auf die gleichmäßigen Bewegungen des Druckers. Es ist bereits Nachmittag im „MakerSpace“, der Hightech-Werkstatt in der Hochschule Niederrhein. Heute leiten drei Studierende einen 3D-Drucker-Workshop, für den sich die technikaffinen MSM-Schüler freiwillig gemeldet hatten. Sie haben den komplett neuen, bausatzartigen Drucker zusammengesetzt, dann eine Einführung in das sogenannte CAD-Programm bekommen und gelernt, wie sie eigene Objekte mit dem 3D-Drucker entwerfen können.

Langjährige Kooperation zwischen Hochschule und Gymnasium

Nicht nur die geographische Nähe beider Bildungsinstitutionen hat die nun bereits langjährige Kooperation zwischen dem Maria-Sibylla-Merian-Gymnasium und der Hochschule Niederrhein befördert. Auch der MINT-Fokus des Gymnasiums passt gut zum Lehrprofil der Hochschule. Im vergangenen Jahr haben Schüler im „MakerSpace“ bereits zwei eigene 3D-Drucker in minutiöser Detailarbeit zusammengefügt. Diese stehen heute dem Gymnasium zur Verfügung und haben die Nachfrage nach Kursen prompt erhöht. Lehrerin Miriam Grolig hat mit Unterstützung des Krefelder zdi-Zentrums auch deshalb die neuerlichen 3D-Workshops arrangiert. Der Auftaktveranstaltung im „MakerSpace“ folgen zwei weitere Präsenztermine und drei Online-Kurse. „Es geht vor allem um die Entwicklung und Herstellung der Projekte in dem spezifischen CAD-Programm“, erklärt Miriam Grolig. 3D-kompatible Dateien müssen hier so umgewandelt werden, dass sie als fertige Vorlage für den Druckvorgang genutzt werden können. „Dieses Projekt führt Mathematik, Kreativarbeit sowie Informatik- und Technikkomponenten zusammen und macht die Arbeit mit MINT-Inhalten sehr konkret und greifbar“, sagt Grolig. Gemeinsam hat die Schülergruppe bereits darüber sinniert, welche Alltagsmittel sie mithilfe der 3D-Drucker produzieren könnten. Bald möchten sich die Jugendlichen so zum Beispiel an wiederverwendbare Plastikverschlüsse für Aufbewahrungsgläser heranwagen.

„MiLeNas“ leiten Mitschüler als Mentoren an

Die Workshop-Gruppe des Maria-Sibylla-Merian-Gymnasiums besteht aus Schülern der Q1 und Jahrgangsstufe zehn. Das Besondere: Unter ihnen sind auch vier „MiLeNas“, die Abkürzung für MINT-Lehrkräfte-Nachwuchsförderung. Dieses von mehreren Universitäten initiierte Projekt soll interessierten und begabten Schülerinnen und Schülern einen Rollenwechsel zum didaktischen Part der MINT-Fächer ermöglichen. Die jungen Teilnehmenden besuchen Basis-Workshops an der Universität und vermitteln jüngeren Mitschülern in der Funktion eines Mentors anschließend ihr Wissen weiter. Am Maria-Sibylla-Merian-Gymnasium ist diese Initiative in den vergangenen zwei Jahren erfolgreich angelaufen: Zwei „MiLeNas“ aus der Einführungsphase leiten eine sehr nachgefragte Knobel-AG für Fünft- und Sechstklässler. Und auch die vier „MiLeNas“ des 3D-Drucker-Workshops sollen bald ihre Kompetenzen innerhalb des MSM-Gymnasiums weitertragen. Darauf können sie sich fortan auch zu Hause vorbereiten: Das Krefelder zdi-Zentrum hat den Teilnehmenden des Workshops die neuen Geräte gesponsert. Das Surren geht weiter, bald auch in den Zimmern der Krefelder Schüler.

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