Krefeld erhält Besucherzentrum für das Unesco-Welterbe

Im Archäologischen Museum Krefeld wird ein Besucherzentrum für das Unesco-Welterbe „Grenzen des Römischen Reiches - Niedergermanischer Limes" eingerichtet.

Krefeld – Zwischen Köln und Xanten soll es der Anlaufpunkt für Limes-Besucher und Touristen werden. Das Besucherzentrum wird im Museumsfoyer an der Rheinbabenstraße eingerichtet und kostenfrei zugänglich sein. Neben Informationen über den Niedergermanischen Limes, die römischen Kastelle in Krefeld-Gellep (Gelduba) erhalten Besucherinnen und Besucher dort auch weitere touristische Informationen. Mit der Umgestaltung des Foyers soll in der zweiten Jahreshälfte begonnen werden. Die Eröffnung ist für 2025 geplant. Mit dem Kastellareal Gelduba und den dort entdeckten Funden gehört Krefeld seit 2021 zu den Unesco-Welterbestätten am Niedergermanischen Limes.

Zentrum der Welterbe-Vermittlung im Museum

„Wir sind sehr stolz, dass wir Teil des Welterbes sind“, betonte Oberbürgermeister Frank Meyer bei der Präsentation der Pläne, wie das Welterbe in Krefeld für Besucherinnen und Besucher sicht- und erlebbar gemacht werden soll. Teil dieser Gemeinschaft von Welterbestätten zu sein, bedeute natürlich auch eine Verantwortung dafür zu tragen. Dazu gehöre die Vermittlung im Archäologischen Museum und auf dem Außengelände am Castellweg. Dessen besondere Lage im Hafengebiet sei eine Herausforderung. „Ich bin deswegen sehr angetan, was hier entwickelt worden ist“, meinte Frank Meyer. Bei der Präsentation stellte Museumsleiter Dr. Boris Burandt klar, dass der Hauptort der Welterbe-Vermittlung das Archäologische Museum sein wird. „Es ist ein unglaublicher Schatz, den wir hier haben“, betonte der Museumsleiter im Hinblick auf die Sammlung der Grabungsfunde und die wissenschaftlichen Erkenntnisse seiner Amtsvorgänger sowie anderer Archäologen. Als Bestandteil der Dauerausstellung soll anlässlich des Limes-Tages am letzten Sonntag im Juli ein thematischer Welterbe-Raum im Archäologischen Museum Krefeld eröffnet werden. Dort können Besucherinnen und Besucher unter anderem mehr über die verschiedenen Kastellformen erfahren und ausgewählte Funde sehen.

Außengelände wird für Besucherinnen und Besucher erschlossen

Das Außengelände am Castellweg soll nun auch schrittweise für Besucherinnen und Besucher erschlossen werden. Dafür wird das Kastellareal und das Museum in eine Rad- und Wanderroute mit Wegweisern und Infotafeln entlang des Niedergermanischen Limes eingebunden. Die Koordinierung liegt beim Landschaftsverband Rheinland. „Wir erwarten, dass die Tafeln in diesem Sommer aufgestellt werden“, so Burandt. Als Ausgangpunkt für die konkrete Erschließung des Kastellgeländes dient dann ein Container am Rand des Areals. Dort sollen Informationen vermittelt und einige Funde präsentiert werden. Bei dem Container handelt es sich um jenen, der im Jubiläumsjahr in Krefelder Stadtteilen aufgestellt wurde, um darin die 650-jährige Geschichte darzustellen. Für seine neue Nutzung ab 2025 ist eine entsprechende Umgestaltung geplant. Weitere Planungen sehen vor, die Strukturen der Kastelle durch eine historische Wegeführung, Bepflanzungen und Grundriss-Darstellungen durch mit Steinen gefüllten Stahlgitterrahmen (Gabione) anschaulich zu machen.

Welterbe in Krefeld

Das Welterbe-Projekt „Grenzen des Römischen Reiches – Niedergermanischer Limes“ umfasst die Grenzlinie und Militäreinrichtungen von 100 bis 200 nach Christus entlang des Rheins. Der „Nasse Limes“ erstreckte sich von der Nordsee in den Niederlanden über Nordrhein-Westfalen bis nach Rheinland-Pfalz. Er bestand von 15 vor Christus bis etwa 450 nach Christus. In den Jahren 70/71 bauten die Römer bei Gelduba ein erstes festes Kastell. An diesem Militärstandort hielten sie bis zum Ende des Römischen Reiches am Rhein im fünften Jahrhundert fest. Unter den in Nordrhein-Westfalen vorhandenen Römerstätten nimmt das Lager von Krefeld-Gellep wegen dieser Kontinuität und der teils einzigartigen Funde eine Schlüsselposition ein.

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