Krefeld – Im Foyer versammelten sich ihre Mitarbeitenden, ehemalige Kollegen samt ihrem Vorgänger Helmut Schroers, Vertreter anderer Kulturinstitute und der Politik, Weggefährten, Kunden und Mitglieder des Fördervereins, um persönlich „Auf Wiedersehen“ zu sagen. „Aus der Lameng“ – wie man am Niederrhein sagt – hielt die 66-Jährige eine kurze Ansprache über den „Glücksort Mediothek“. Aus ihrer über 44-jährigen Dienstzeit – seit 2001 in Krefeld – hob sie den Neubau und die inhaltliche Neuausrichtung der Mediothek hervor, an der sie maßgeblich mitwirken konnte. „Das war ein wahnsinniger Glücksfall“, betonte Buchholtz.
Oberbürgermeister: Die ideale Nachfolgerin
Ein Glücksfall war 2017 auch ihre Wahl zur Leiterin der Mediothek. In seiner Abschiedsrede erinnerte sich Oberbürgermeister Frank Meyer noch an das Gespräch, als er sie fragte, ob sie als damalige Stellvertreterin von Helmut Schroers die Leitung des Hauses übernehmen wolle. „Sie ist die ideale Nachfolgerin gewesen“, betonte Meyer. Zu ihrer fachlichen, wissenschaftlichen Qualität brachte sie als gebürtige Viersenerin auch die Mentalität der Niederrheinerin mit – ein nicht zu unterschätzender Faktor in Krefeld, meinte der Oberbürgermeister mit einem Augenzwinkern. Während ihrer Dienstjahre in Krefeld habe sie mit dem Abriss der alten Stadtbücherei, dem Provisorium am Bleichpfad und dem Einzug in die Mediothek eine spannende, aber auch anstrengende Zeit erlebt.
Auch die Zeit der Corona-Pandemie meisterte sie mit ihren Mitarbeitenden zum Nutzen der Kunden, die sich unter anderem über einen kurzfristig eingerichteten Nach-Hause-Lieferservice freuen konnten. Die Mediothek ist inzwischen wieder Treffpunkt und Wohnzimmer der Stadtgesellschaft, digitaler Vorreiter und analoger Rückzugsort, Ruheplatz und eine Bühne für unterschiedliche Veranstaltungen geworden. „Du hast das Haus maßgeblich geprägt“, sagte Frank Meyer. Buchholtz‘ neue Ideen und ihre Tatkraft spiegeln sich deswegen auch in den Zahlen der Mediothek wider: 1,2 bis 1,3-mal besuche jeder Krefelder pro Jahr das Haus am Theaterplatz. „Das ist eine Bilanz, auf die Du stolz sein kannst“, stellte der Oberbürgermeister fest.
Abschiedslied „Hey Bu“
Zum Ausklang des Abschiedstages überraschte das Team der Mediothek seine scheidende Leiterin dann mit einem selbst gedichteten Lied zur Melodie des Beatles-Hits „Hey Jude“. Begleitet vom Francisco Chaves, Lehrer für Gitarre an der Musikschule der Stadt Krefeld, stimmten ebenso die Gäste mit ein: „Hey Bu, bald ist es Zeit. Und der Blick geht schon Richtung Zukunft.“ Diese Zeit möchte Evelyn Buchholtz dann auch für die ausgiebige Lektüre nutzen – an ihrem neuen Wohnort Stade in Norddeutschland.