Krefeld – Im Haus an der St.-Anton-Straße 90 stellen sie Bilder, Collagen, Installationen mit Licht und Objekte aus. Der Zufall ist ihr verbindendes Element. Durch ihn lassen die Künstlerinnen andere Welten entstehen. So dringt Annette Riemann unter anderem in Mehr-Dimensionale-Räume ein. „Ich kann mit meiner Phantasie in diese Räume reingehen, ohne mich einschränken zu müssen“, so Riemann. Einige ihrer Bilder wirken wie Momentaufnahmen eines Raumschiffes, das sich mit Lichtgeschwindigkeit durch den Hyperraum bewegt.
In den Collagen-Serien gelten bei Reimann reale physikalische Naturgesetze nicht mehr – es ist aber keine Science-Fiction, sondern eben eine andere Form der Realität. Mit einer Arbeit spielt sie auf die Novelle „Flächenland“ (1884) von Edwin Abbott Abbott an: Ein Ich-Erzähler lebt im Flächenland, einer nur zweidimensionalen Welt, und er erlebt auf unterschiedliche Weise verschiedene Dimensionale-Räume. Mit der Geschichte spielt er auf zeitgenössische gesellschaftliche, aber auch mathematische Aspekte an.
Leichtes Gepäck für alle Orte
Die „Lichtskulpturen“ der Künstlerin Christiane Behr finden sich nicht nur im Haus, sondern auch im Garten. Zwei farbige Objekte aus Epoxidharz, die auf Betonsockeln stehen, illuminieren in den Abendstunden den kleinen Hof, tagsüber erzeugt das natürliche Licht ein Wechselspiel der Farben. Als „leichtes Gepäck“ bezeichnet sie eine beleuchtete Installation im Obergeschoss, die mittels Klettverschluss an allen möglichen Orten angebracht werden kann. „Sie sieht so in jedem Raum anders aus, weil sie sich jedem Raum anpasst“, so Behr. Mit diesem Konzept wäre auch eine Performance im öffentlichen Raum denkbar, an einem Abend an mehreren Orten.
Karen Fritz thematisiert in ihren Installationen Erscheinungsformen von Mensch, sogenannter Natur, Technik und Wissenschaft. In ihren Zeichnungen und Skulpturen eignet sie sich das mathematische Prinzip der Selbstähnlichkeit an, um Lebendiges nicht zu berechnen oder vorherzusagen, sondern Unvorhergesehenes wachsen zu lassen. Dampf, Pflanzen und Licht beleben die Skulpturen und stellen als Experiment, vom Menschen initiiert, das Selbige infrage. Die Ausstellung ist bis Sonntag, 16. Juni, donnerstags von 16 bis 20 Uhr und sonntags von 12 bis 16 Uhr geöffnet.