Essen – Diese Woche wurde die Baustelle eingerichtet und mit den ersten Arbeiten begonnen. Die Fertigstellung der neuen Regattatribüne ist zum aktuellen Zeitpunkt für das Frühjahr 2026 geplant. Damit wird die Tribünenanlage, bei planmäßigem Verlauf, rechtzeitig zur Regatta- und Veranstaltungssaison im Jahr 2026 einsatzbereit sein. Dieser Zeitplan hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel den Wetterbedingungen, der Materialverfügbarkeit sowie reibungslosen Abläufen in der Lieferkette. Die derzeit geplanten Kosten für den Umbau der Tribüne belaufen sich auf etwa 11 Millionen Euro brutto.
Die alte Regattatribüne soll zukünftig durch ein modernes, funktionales Tribünengebäude ersetzt werden. Die neue Tribüne wird eine Länge von etwa 135 Metern haben und den Besucherinnen*Besuchern des Baldeneysees eine Plattform sowie 1.700 Sitz- bzw. Stehplätze bieten. Auf der Rückseite wird es Funktionsräume sowie Lagerhallen für die Kanu-, Ruder- und Kanu-Polo-Vereine sowie Räumlichkeiten für Veranstaltungen und eine öffentliche Toilettenanlage geben. Die neue Plattform der Tribüne wird mit einem Hublift barrierefrei gestaltet, damit diese zum Beispiel auch für geheingeschränkte Personen erreichbar ist.
Ablauf der Arbeiten
Zunächst wurden in den vergangenen Tagen alle oberirdischen Strukturen wie Sitze, Geländer und elektrische Installationen der Tribüne entfernt. Am heutigen Freitag (26.07.) wird mit dem Abtrag des Erdhügels begonnen, der voraussichtlich mehrere Wochen andauern wird. Dabei kommen Bagger und Radlader zum Einsatz, die das Erdreich schichtweise abtragen. Im Fokus steht dabei insbesondere die fachgerechte Entsorgung von Schadstoffen, die sich über die Jahre angesammelt haben. Dies umfasst potenziell belastete Materialien wie alte Farben, Isolierungen oder kontaminiertes Erdreich. Bereits im Vorfeld wurden Erkundungsbohrungen auf dem Bau-Areal durchgeführt, bei denen Teer-Schadstoffe in der Bausubstanz gefunden wurden, die im Zuge der Arbeiten entsprechend abgetragen und sortiert werden.
Um die Belastung für die Umgebung zu minimieren, werden Maßnahmen zur Staubbindung, wie zum Beispiel Bewässerung, eingesetzt. Parallel dazu erfolgt eine sorgfältige Analyse und Sortierung des abgetragenen Materials. Unbelasteter Erdaushub wird, wenn möglich, für andere Bauprojekte oder Landschaftsgestaltungen wiederverwendet. Kontaminiertes Material wird fachgerecht separiert und entsprechend den geltenden Umweltvorschriften entsorgt. Während des gesamten Rückbaus gelten strenge Sicherheits- und Umweltschutzmaßnahmen.
Einschränkungen für Besucher*innen
Nach aktuellen Planungen können Spaziergänger*innen bis Oktober dieses Jahres die Uferpromenade im Bereich der Regattatribüne ohne Einschränkungen nutzen. Auch die Schiffe der Weissen Flotte Baldeney legen weiterhin am Regattaturm an. Voraussichtlich ab Oktober wird der Weg am See entlang nicht mehr begehbar sein und eine alternative Route für die Spaziergänger*innen eingerichtet. Diese verläuft hinter der Tribüne bzw. der Baustelle und ermöglicht es Fußgängerinnen*Fußgängern, das Areal weiterhin zu umrunden. Der Weg führt vom Regattaturm in einem Bogen um die Baustelle herum und mündet beim Regattahaus, sodass der Zugang zum See sichergestellt bleibt. Zudem wird die erste Reihe der Parkplätze gesperrt werden. Diese Maßnahmen sind aus Sicherheitsgründen und zur effizienten Durchführung der Bauarbeiten unerlässlich. Die Dauer der Sperrung ist vom Verlauf der Arbeiten abhängig und kann daher zum aktuellen Zeitpunkt nicht vorhergesagt werden.
Für Radfahrer*innen, die den Radweg an der Freiherr-vom-Stein-Straße nutzen, soll in den kommenden Wochen eine Barriere in Form einer beleuchteten Schikane aus Absperrelementen an der Zufahrt zum Parkplatz an der Regattatribüne errichtet werden. So soll der Fahrradverkehr verlangsamt werden, um mögliche Gefahrensituationen im Zusammenhang mit ein- und ausfahrenden Baustellenfahrzeugen zu entschärfen.
Im Zuge der Tribünenerneuerung werden die fünf Behindertenparkplätze, die sich derzeit in der ersten Parkreihe am Regattaturm befinden, verlegt. Die Busparkplätze bleiben von den Baumaßnahmen unberührt.
Planungen zur Neugestaltung des Areals am Baldeneysee
Der Tribünenumbau ist ein eigenständiges Projekt, steht aber im Kontext einer umfassenderen Entwicklungsplanung für das Regattaareal. Ein Ratsbeschluss aus November 2022 sieht vor, parallel zur Tribünenerneuerung eine ganzheitliche Neugestaltung des Gebiets zu prüfen.
Dabei geht es um folgende Kernaspekte:
- Regattahaus: Erhalt und Funktionserweiterung des bestehenden Gebäudes
- Olympiastützpunkt: Planung eines neuen Zentrums zur Förderung des Spitzensports
- Verkehrskonzept: Entwicklung einer verbesserten Infrastruktur, einschließlich eines Parkdecks zur Entlastung der Verkehrssituation
Diese Vorhaben gehen über den Tribünenumbau hinaus und befinden sich derzeit noch im Stadium von Projektideen. In den kommenden Monaten werden diese einer Machbarkeitsprüfung unterzogen und gegebenenfalls optimiert. So sollen Möglichkeiten geprüft werden, im Zuge der Erneuerung der Regattatribüne den gesamten Regatta-Bereich am Baldeneysee nachhaltig aufzuwerten. Dabei werden sowohl die Bedürfnisse des Spitzensports als auch die der Öffentlichkeit berücksichtigt. Konkrete Zeitpläne und Kosten für diese weiterführenden Projekte stehen zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht fest. Diese werden in nächster Zeit in enger Abstimmung mit allen Beteiligten erarbeitet.