Essen – Da bei den tropischen Temperaturen der Körper besonders stark belastet wird, bittet die Stadt Essen alle Bürger*innen, besonders auf ihre Gesundheit zu achten. Luftige Kleidung sowie ausreichend Sonnenbedeckung und Sonnenschutz können dabei helfen, ebenso die Meidung der Mittagssonne sowie ungewohnte körperliche Anstrengung. Darüber hinaus empfiehlt die Stadt sich möglichst in kühlen Räumen aufzuhalten und viel Wasser zu sich zu nehmen. Insbesondere ältere Menschen und Kinder sowie Obdachlose sind bei diesen Temperaturen besonders gefährdet. Vor allem Flüssigkeitsverluste führen dabei schnell zu Kreislaufschwächen. Die Stadt bietet mit ihrem ersten Trinkwasserbrunnen in der Essener Innenstadt ihren Bürger*innen eine kostenlose Möglichkeit, sich mit ausreichend Flüssigkeit zu versorgen.
Auch Tiere leiden unter der Hitze und müssen mit ausreichend Wasser und Schutz vor Sonneneinstrahlung geschützt werden.
Notruf bei Hitzschlag
Die Stadt appelliert an die Essener Bürger*innen, augenscheinlich bewusstlose Personen anzusprechen, Hilfe anzubieten und wenn nötig den Rettungsdienst zu alarmieren.
Wenn der Verdacht eines Hitzschlags besteht, bitte sofort den Notruf unter 112 verständigen. Symptome für einen Hitzschlag könnten beispielsweise sein: erhöhte Körpertemperatur, Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Orientierungslosigkeit, Bewusstseinsstörungen, schneller Herzschlag oder schnelle Atmung.
Hilfe für Wohnungslose
Die extreme Hitze kann für wohnungslose Menschen eine besondere Belastung darstellen. Der Tagesaufenthalt für wohnungslose Menschen in der Rottstraße 32 in der Essener Innenstadt steht diesen auch im Sommer zur Verfügung. Menschen, die über keinen eigenen Wohnraum verfügen, können sich tagsüber in der Zeit von 8 Uhr bis 17 Uhr dort aufhalten und Schutz vor extremer Hitze finden. Im Stadtkern befindet sich zudem die zentrale Beratungsstelle für Wohnungslose in der Lindenallee 55. Neben Verpflegung werden dort auch Getränke und Sonnenschutzmittel zur Verfügung gestellt.
Auch die Bahnhofsmission Essen stellt Wasser für Menschen in Not zur Verfügung und ist bei großer Hitze besonders aufmerksam. In den Notschlafstellen werden Getränke zur Verfügung gestellt, Sonnenschutzmittel angeboten und über das richtige Verhalten bei Hitze informiert.
Am Hintereingang der St. Gertrud-Kirche, Rottstraße 36 in der Innenstadt, versorgt der FairSorger Essen e.V. obdachlose und bedürftige Menschen an drei Tagen die Woche (montags, mittwochs und freitags) mit Essen und Getränken. Weiterhin werden Kleidung, Hygieneartikel, Isomatten und Schlafsäcke ausgegeben. Dort startet auch „Essen packt an!“ die kostenlose Ausgabe von Mahlzeiten und Getränken und weiteren lebensnotwendigen Gütern.
Auf dem Kennedyplatz in der Innenstadt gibt es einen frei zugänglichen Trinkwasserspender an denen alle Menschen Leitungswasser kostenlos bekommen können.
Tipps für Eltern bei Hitze
Das Jugendamt und Gesundheitsamt der Stadt Essen geben Tipps, wie Eltern ihre Kinder bei Hitze schützen können:
Konsequenter Sonnenschutz und direkte Sonneneinstrahlung meiden
Die Sonnencreme sollte sowohl UV-A- als auch UV-B-Strahlen blockieren und einen hohen Lichtschutzfaktor haben. Außerdem sollten Eltern darauf achten, dass Nase, Ohren, Füße, Schultern regelmäßig und gründlich eingecremt werden: Das gilt auch bei bedecktem Himmel. Wichtig: Sonnenschutzmittel sollten laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung im ersten Lebensjahr möglichst nicht verwendet werden, da sie die empfindliche Babyhaut unnötig belasten. Die Expert*innen empfehlen außerdem eine Kappe mit Nackenschutz sowie luftige Kleidung zu tragen.
Insbesondere Babys und Kleinkinder unter drei Jahren sollten sich nur im Schatten aufhalten. Sonnenschutz ist für Babys lebenswichtig! Die empfindliche Babyhaut verbrennt in der Sonne schon nach wenigen Minuten. Kinderwagen oder Buggys müssen mit UV-beständigen Tüchern oder Sonnensegeln abgedeckt sein und Eltern, die eine Babytrage benutzen, sollten sich und ihr Baby mit einem Schirm beschatten. Bei hohen Temperaturen sollten Babys bis auf die Unterwäsche ausgezogen werden oder nur mit der Windel schlafen.
Gefahren beim Baden beachten
Kinder dürfen beim Baden nicht unbeaufsichtigt bleiben. Zu langes Baden im kalten Wasser birgt ebenfalls Gefahren wie Überanstrengung und Unterkühlung. Für Kinder bleiben Unterkühlungen beim Baden meist unbemerkt. Es sollte kein kühles Bad bei Überhitzung genommen werden, der Körper heizt sich anschließend noch stärker auf, sodass die Gefahr für einen Hitzeschlag erhöht sein kann. Ein vorsichtiges Abkühlen und nicht zu langes Baden im kalten Wasser kann dem entgegenwirken.
Bei Sonnenbrand: Kind sofort aus der Sonne nehmen
Hat das Kind hat einen Sonnenbrand bekommen, können kühle Umschläge, lauwarme Duschen und entzündungshemmende Gels die Beschwerden lindern. Bei schweren Sonnenbränden mit starker Spannung der Haut oder Fieber bitte sofort die*den Kinderärztin*Kinderarzt aufsuchen.
Viel und oft trinken und keine schweren Mahlzeiten
Im Sommer brauchen auch kleine Körper mehr Flüssigkeit. Die Trinkmenge muss dabei bei Temperaturen von 30 Grad und höher verdoppelt oder sogar verdreifacht werden. Dafür eignen sich Getränke wie Wasser, ungesüßter Früchtetee oder Apfelschorle am besten. Bei hohen Temperaturen haben viele Kinder keinen Appetit. Als Mahlzeiten eignen sich leichte Speisen wie Salate, Joghurts oder Quarkspeisen. Und was wäre ein Sommer ohne Eis? Eis ist erlaubt – wenn auch in Maßen. Gut geeignet ist hier selbstgemachtes Eis aus Natursäften.
Lüften nur unter Aufsicht
Bei großer Hitze ist Lüften in den kühleren Morgenstunden am sinnvollsten. „Eltern sollten beim Lüften immer mit ihren Kindern im Raum bleiben. Wenn der Raum verlassen werden muss, schließen Sie das Fenster. Immer wieder passiert es, dass Kleinkinder aus dem Fenster klettern und stürzen“, so Carsten Bluhm, Fachbereichsleitung Jugendamt.
Kinder und Tiere nie allein im Auto lassen
Schon wenige Minuten reichen aus und das Auto wird zur Hitzefalle. Kinder und Tiere sollten niemals im Auto zurückgelassen werden. Schon bei Außentemperaturen von 20 Grad verwandelt sich der Innenraum eines Autos in wenigen Minuten in einen „Backofen“ – auch ein leicht geöffnetes Fenster reicht nicht aus, um für Abkühlung zu sorgen.
Weitere Hinweise für Tierhalter*innen
Tiere leiden auch unter den hohen Temperaturen. Sie sollten ebenfalls mit ausreichend Flüssigkeit versorgt werden und vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden. Schon Temperaturen über 26 Grad können für Meerschweinchen, Kaninchen oder Hamster belastend werden. In Freigehegen sollten entsprechend Schattenplätze eingerichtet werden, Käfige nie in direkter Sonneneinstrahlung stehen. Bei Spaziergängen mit Hunden sollten ebenfalls möglichst schattige Wege ausgewählt werden. Heißer Asphalt kann bei Hundepfoten zu Verbrennungen führen.