Düsseldorf – Diese soll mit der Fertigstellung des 1. Bauabschnittes den Flughafen Düsseldorf im Jahr 2024 an das vorhandene Gleisnetz anbinden. Seit Ende 2019 wird im ersten Bauabschnitt der U 81 zwischen Flughafen und Freiligrathplatz gebaut. NRW-Verkehrsministerin Ina Brandes hat sich am Donnerstag, 10. März, gemeinsam mit Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller und Mobilitätsdezernent Jochen Kral vor Ort einen Eindruck vom Baufortgang der 1,9 Kilometer langen Trasse verschafft.
In insgesamt drei weiteren Bauabschnitten soll die Trasse der U 81 in der Zukunft über eine Rheinquerung in Richtung Neuss mit Anschlüssen an Meerbusch und Krefeld sowie in Richtung Osten über den Flughafen-Bahnhof bis nach Ratingen fortgesetzt werden. Gebaut wird seit Ende des Jahres 2019 im ersten Bauabschnitt der U 81 zwischen Flughafen und Freiligrathplatz.
Verkehrsministerin Ina Brandes: “Es ist wichtiger als je zuvor, den Menschen bezahlbare und klimaschonende Angebote im Nahverkehr zu bieten, um den Umstieg vom Auto in die Bahn einfacher zu machen. Die neue Stadtbahnlinie U 81 wird einen wichtigen Beitrag zur sicheren, sauberen und besseren Mobilität leisten. Reisende und Pendler werden sich über die neue Verbindung zwischen Düsseldorf, Neuss, Meerbusch und Krefeld freuen. Das Land unterstützt den Bau der U 81 gerne!“
“Mit dem Bau der neuen Stadtbahnlinie U 81 tragen wir der Bedeutung des internationalen Flughafens Düsseldorf Airport und der Entwicklung der Airport City mit ihren vielen neuen Arbeitsplätzen Rechnung. Die Anbindung der Messe Düsseldorf und der Merkur-Spiel Arena wird dadurch ebenfalls deutlich verbessert”, betonte Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller. Mit Blick auf den sich anschließenden zweiten Bauabschnitt, verbunden mit einer Rheinquerung, entlaste das ÖPNV-Projekt nicht nur im Sinne der Verkehrswende den innerstädtischen Verkehr. “Wir können zukünftig auch die Verbindungen in die Nachbarkommunen Neuss, Meerbusch und Krefeld beschleunigen”, führte der Oberbürgermeister aus.
Mobilitätsdezernent Jochen Kral sieht die U 81 als attraktives Angebot, den ÖPNV zu stärken und den Individualverkehr zu reduzieren. Bislang gibt es die S-Bahn-Verbindung zwischen dem Flughafen und dem Düsseldorfer Hauptbahnhof. Dort müssen Fahrgäste zur Weiterfahrt in die Altstadt umsteigen. “Mit Fertigstellung der U 81-Trasse im ersten Bauabschnitt steigen die Fahrgäste am Flughafen-Terminal in die Stadtbahn, erreichen in 2,5 Minuten den Freiligrathplatz und fahren von dort aus ohne Umstieg bis zum U-Bahnhof Heinrich-Heine-Allee.” Dies bedeutet eine kürzere Reisezeit als mit der S-Bahn über den Hauptbahnhof. Der Freiligrathplatz ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt mit Anbindung zur City, aber auch an die Messe Düsseldorf und die Merkur-Spiel Arena sowie die nördlichen Düsseldorfer Stadtteile und Duisburg.
Trassenverlauf des 1. Bauabschnitts
Ab Freiligrathplatz wird die neue U 81 mittig zwischen den ebenerdigen Gleisen der U 79 auf eigenen Gleisen mit einem Rampenbauwerk auf die Nordsternbrücke in Hochlage geführt. Auf dieser neuen Brücke über den Nordstern überquert die Trasse in einem weiten Rechtsbogen von Süden in Richtung Osten zunächst die Danziger Straße (B 8), die Verteilerebene des Nordsterns sowie dessen zugehörige Rampen (Kreuzungspunkt A 44/B 8) und anschließend die A 44. Dort schließt ein Dammbauwerk und die Brücke am Tor 1 des Flughafens zur Unterführung der Flughafenstraße an. Über eine Rampe werden die Stadtbahngleise von der Brücke wieder ins Straßenniveau der neuen Flughafenstraße herunter geführt. Am westlichen Ende der Airport City verläuft die Stadtbahntrasse von der Oberfläche in den Tunnel und danach in einem Linksbogen bis unterhalb der geplanten Flughafenbebauung. Dort, sowie angrenzend zum bestehenden Hotel und Congress Center, entsteht der neue U-Bahnhof “Flughafen Terminal” und bildet den Abschluss des 1. Bauabschnitts.
Baufortschritt auf der Strecke
Die Landeshauptstadt geht davon aus, den ersten Abschnitt der neuen Stadtbahnstrecke bis Ende des Jahres 2024 zu eröffnen. Trotz notwendiger Planänderungen am Terminal ist der Baufortschritt entlang der Trasse nicht zu übersehen. Die etwa 15 Meter tiefe Baugrube zwischen dem Maritim-Hotel und den Airport-Parkplätzen P 12 und P 25 für die künftige unterirdische Haltestelle am Terminal ist fertig. Der Rohbau soll nun ab April erfolgen und bis zum Frühjahr abgeschlossen werden. Im Zeitplan sind die Arbeiten für den sich anschließenden Tunnel und die Rampen. Dort sind bereits Bodenplatten und Teile der Wände und Decken fertiggestellt, das gilt auch für die Unterwasserbetonsohlen. Aktuell werden die Seitenwände gebaut. Ebenfalls in Herstellung befindlich ist die Baugrube für die Rampe, die die U 81 dann in Richtung Freiligrathplatz auf die oberirdische 300 Meter lange Strecke führt. Es schließt sich die 100 Meter lange Brücke am Tor 1, dem Hauptzugang für den Flughafen-Betrieb, an. Der Überbau (Brückenkörper) wurde im Februar dieses Jahres betoniert, die Spannarbeiten zur Vorspannung des Überbaus haben planmäßig begonnen.
Für die 438 Meter lange Brücke, die vom Flughafen aus über den Verkehrsknoten Nordstern bis zum Widerlager Lilienthalstraße geführt wird, sind – ebenfalls seit Februar – alle fünf Pfeiler betoniert worden. Damit sind die Vorleistungen für den Verschub des Bauwerks komplett abgeschlossen. Mit dem Vorschub im Taktschiebeverfahren wurde im Sommer 2021 begonnen. Dies erfolgt in Höhe der Feuerwache 5, am so genannten Taktkeller. Auf diesem Montagegerüst werden die rund 50 Meter langen Brückenelemente zusammengeschweißt und von dort aus in Richtung Freiligrathplatz über die fünf Stützen verschoben. Der dritte Verschub wurde im November gestartet. Nach Korrekturen an der Brückengeometrie wird er am 9./10. März abgeschlossen. Die Stahlbaugrundmontage der Brücke erfolgt in neun Verschüben bis zum Spätsommer 2022. Bis Ende des Jahres schließt sich der Restrohbau an, ab Anfang 2023 soll die Verlegung der Gleise auf der Brücke folgen.
So ist Stephan Ueter, Technischer Projektleiter im Amt für Brücken-, Tunnel und Stadtbahnbau, mit dem Baufortschritt zufrieden. “Die Zusammenarbeit mit den Baufirmen ist kooperativ, alle arbeiten projektorientiert.” Dennoch beeinflusst die allgemein schwierige Marktsituation in der Pandemiezeit und bei der Materialbeschaffung auch die Rahmenbedingungen beim Großprojekt U 81. Die Prognose der Gesamtkosten für den ersten Bauabschnitt hat sich um 12 Millionen Euro brutto auf 268,6 Millionen Euro erhöht. Dies resultiert aus gestiegenen Kosten in diversen Feldern – wie etwa beim Leitungs- und Kanalbau oder durch eine erhebliche Anzahl der Tastbohrungen bei den Kampfmitteluntersuchungen während der gesamten Bauzeit. Auch bei der Vergabe der Gleisbauarbeiten ist mit Mehrkosten zu rechnen.